Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Interessant, was da als Bemusterung in der Redaktionsküche auftauche. Zwei Fläschchen, jeweils mit 375 ml gefüllt und auf der einen Seite mit einem flotten Etikett versehen, auf der anderen mit einem äußerst und ungewöhnlich informativen.
Bis hierhin: Chapeau!
Sowohl die Etiketten als auch die Banderolen verraten den Markennamen: Aperino, allerdings wird auf ihnen zudem mitgeteilt, daß es sich um einen alkoholfreien Bio-Aperitif handele. Faszinierend!
Die Sorten „Johannisbeere Acerola“ und „Curcuma Ingwer“ stehen auf dem Tisch. Testen. Daß beide Sorten zudem „ganz ohne Zusatz von Kristallzucker“ auskommen, aber mit 17 erlesenen Kräutern, Gewürzen und Früchten“ fordern meinen Geruchssinn und Geschmackssinn heraus. Ich komme nicht darauf und scheitere, stelle aber jeweils einen äußerst intensiven Geruch und Geschmack fest. Alle Achtung!
Sicher, bei der Sorte „Johannisbeere Acerola“ tauchen schwarze Johannisbeeren und Vitamin-C-reiche Acerolakirschen vor meinem inneren Auge auf und ich schmecke nicht nur Frucht und Frische, sondern Herb- und Derbheit, Säuerlichkeit und Bitteres, allerdings auf angenehme Art. Dennoch dominiert das fruchtig-süße, obwohl im Nachgang auch die leicht bitteren Noten bleiben.
Daß in der Sorte „Curcuma Ingwer“ vor allem Curcuma und Ingwer sowie Orange stecken, das munde ich auch und es behagt mir. Das schmeckt ebenfalls fein-herber und fruchtig, aber auch nach Ingwer, also nicht nur ein bißchen bitter, sondern auch würzig, zitronig, scharf. So darf man das schreiben, obwohl das Feinherbe überwiegt.
Daß die wohlriechenden und -schmeckenden Getränke „aus 100 % kontrolliert biologischem Anbau“, das finde ich richtig und wichtig. Klasse, daß auf „künstliche, naturidentische Aromen und Konservierungsstoffe wird konsequent verzichtet“ werde, wie es in einer Pressemitteilung der SALUS Haus Dr. med. Otto Greither Nachf. GmbH & Co. KG mit Sitz in Bruckmühl vom 30.7.2021 heißt.
Und das ist gut so!