Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Dass Gouda der Lieblingskäse der Deutschen sei, wie es in einer Meldung der staatlichen französischen Nachrichtenagentur AFP heißt, das muss einen Gastrosofen mit Sorge erfüllen.
In der Regel wird Gauda industriell hergestellt, auch in deutschen Landen, und das Käse genannte Zeug schmeckt – gelinde gesagt – schlecht. Sehr schlecht sogar im Vergleich zu dem Käse, der traditionell auf Bauernhöfen in Krimpenerwaard in Holland als Gauda produziert wird. Für Ahnungslose kann auch Scheiße Gold sein, oder?
Die Umfrage von Kantar Emnid im Auftrag des Milchindustrie-Verbandes e.V. wurde am Freitag veröffentlicht. Insgesamt wurden 1.009 in Deutschland lebende Personen im Zeitraum vom 11. bis zum 15. April 2019 befragt. Anlass ist – wie sollte es anders sein – Werbung zum Weltmilchtags am heutigen 1. Juni. Abgefragt worden sollen laut Auftraggeber bei den Teilnehmern die Verwendung von Kuhmilch im Haushalt, die Lieblingskäsesorten sowie die Milchprodukte, die für sie persönlich am bedeutendsten sind.
Demnach sollen „43 Prozent der Befragten Gouda als ihren Lieblingskäse“ genannte haben. Doch es kommt noch schlimmer, denn hinter Gauda „folgen“ – wenn auch „mit einigem Abstand“ – Camembert (23 Prozent), Emmentaler (17 Prozent) und Butterkäse (13 Prozent).“
Vermutlich kennen die Befragen Bundesbürger nur Produkte der Lebensmittelindustrie mit diesen Namen, die sie im Discounter kaufen. Für Käser-Kenner ist das alles ungenießbarer Müll.
Mehr über Käse und Kultur beispielsweise im Beitrag Der Kaasmarkt in Alkmaar von Kerstin-Bettina Kaiser.