Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Der Granatapfel (Punica granatum) ist zwar eine geile Pflanze und Frucht, die äußerst üppig wirkt, hat aber mit den Kulturäpfeln (malus domestica) aus der Gattung der Äpfel in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) so viel zu tun wie Rosenzüchter Konrad Adenauer mit Adam und Eva, sie stammt nämlich aus der Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae). Allerdings stammen beide aus Asien.
Schon vor 12.000 Jahren würden Äpfel im asiatischen Raum kultiviert und als gesundes Nahrungsmittel etabliert. Von dort aus habe „der Apfel seinen Siegeszug um die ganze Welt angetreten“, wie Walter Hain unter „Warum hat Adam den Apfel genommen?“ in Saeti“ (1.6.2012) formuliert. Er schreibt: „Auch die Kelten und die Germanen verarbeiteten die geschmackvollen Früchte des Apfelbaumes. Sie wurden zu Mus, Most, Saft verarbeitet und mit Honig vermischt zu Met gemacht. Im deutschen Raum wurden Apfelreste aus der Zeit vor 6.000 Jahren gefunden. Der Apfel diente schon im Altertum im arabischen Raum als Symbol für Unschuld und deren Verlust und auch als Symbol für das Paradies.“
Laut „Wikipedia“ würde „das Verbeitungsgebiet“ des Granatapfels „in West- bis Mittelasien“ liegen; „heute wird er unter anderem im Mittelmeerraum angebaut. Ursprünglich stammt der Granatapfel jedoch aus dem Gebiet des heutigen Irans, Armeniens und Nordindiens.“
In Asien und Europa wächst und gedeiht der Granatapfel und alle die ihn öfters sehen, dürften sich an seinen leuchtend roten Blüten und Früchten unter den sengenden Sonne des Südens freuen. Und wie die Früchte schmecken! Mit seinem Fruchtfleisch und Saft lassen sich Wild- oder Geflügelgerichten oder Obstsalate verfeinern. Mit Grenadinesirup, der einst echt aus Granatapfelsaft hergestellt wurde, schmecken Cocktails wie Tequila Sunrise faszinierend. Und Granatapfelwein ist köstlich.
Warum also nicht auch Granatapfel mit Essig mixen? Familie Baensch aus der Ölmühle Solling tut das, genauer gesagt: Bio-Rotweinessig und Bio-Granatapfelsaft werden in der eigenen Familienmanufaktur gemischt und in 250-ml-Flaschen abgefüllt. So eine formschöne Flasche Granatapfel-Essigcreme enthalte laut Hersteller den Saft von 160 g Granatäpfelkernen. Zudem ist noch Invertzuckersirup drin und auch der sei „aus kontrolliert biologischem Anbau“.
Die Hersteller teilen den Verbrauchen zudem mit, wozu die Granatapfel-Essigcreme gut passe. „Salatdressings, Saucen und … asiatischen Gerichte“ würden sie verfeiner sowie Süßes „wie Waffeln, Crêpes, Eiscreme und Obstsalate … veredeln“. Und dann hat Familie Baensch noch einen Tipp auf Lager: „Bestens kombinieren lässt sich die Granatapfel-Essigcreme übrigens mit unserem mühlenfrisch kaltgepressten ‚Arganöl geröstet‘, dem pikanten ‚Senföl‘ oder unserem ‚Kernigen Salatöl‘.“
Dass „die süße Creme auch zu vielen anderen Ölen“ passen würde, darauf wird auch hingewiesen und ein Rezept für eine Vinaigrette mit auf den Weg gegeben. „1 Teil Essig, 3 Teile Öl sowie Salz und Pfeffer nach Belieben.“
Das Wahre, Schöne und Gute gelingt übrigens mit allen sechs fruchtigen Essigcremes der Ölmühle Solling. Adam und Eva und selbst Konrad Adenauer würden der Versuchung wohl nicht widerstehen können. Und Gastrosofen wie wir würden darüber nie und nimmer zürnen!