Bari, Italien (Gastrosofie). In Bari sind vor allem alte Damen ganz Öhrchen. Orecchiette nennen die von mir Babuschka genannten alten Damen von Bari die Dinger, die als Pasta gelten. Ich bin ganz Ohr und lasse mir erklären, dass diese Dinger zu Bari gehören würden wie sie. Bari schreibt sich also Orecchiette.
Allerdings sei diese Art der Pasta eine, die in ganz Apulien zuhause sei. Man nenne sie daher, sagen die fingerfertigen Frauen, Orecchiette pugliesi.
Wenn man ehrlich ist zu Reisenden, dann sollte man erwähnen, dass die niedlichen Nudelhütchen vor einigen Hundert Jahren dort erfunden, wo heute Frankreich draufsteht. Den Pasta-Barista ist der Käse mit dem Gewesenen Wurst, sie sorgen sich in den Gassen der Stadt ums gemütliche Gewese.
So fertigen und fummeln Dutzende Damen seit Jahr und Tag die Öhrchen, deren Oberfläche rau sein muss, damit die Sauce, in der Regel ist das Tomatensauce, halbwegs haftet.
In Apulien werden die Öhrchen traditionell mit Stängelkohl, der häufig in Apulien sowie Kalabrien angebaut wird, also gängig und günstig ist, gemischt und Würzkäse wie Parmigiano darüber gerieben. Der Haufen wird heiß serviert.
Brokkoli beziehungsweise Sprossenkohl mit den Öhrchen schmeckt auch gut. Ja, Kohl schmeckt immer, oder?
Wenn das die Babuschka von Bari wüssten.