Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Eine Hasseröder aus Wernigerode, der Fachwerkhäuser-Stadt am Fuße des deutschen Mittelgebirges Harz, das trinkt mancher gerne. Jetzt weiß er auch warum, denn das Hasseröder Premium-Pils ist von der umstrittenen Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft, die viele im deutschen Volk mit dem Kürzel DLG kennen, ohne dieses auflösen zu können, mit einer Gold-Medaille für „hervorragende Qualität“ prämiert worden.
Umstritten? Nun, die DLG hat schon jede Menge Scheibenkleister prämiert, darunter die angebliche Paprikawurst, die aus Separatorenfleisch und also Knochenputz bestand. Die gepanschte „Wurst“ erhielt die Silbermedallie der DLG. Putzig, oder?
Schwamm drüber. Zurück vom Knochenputz zum Braumeister. Laut Pressemitteilung von von Anheuser Busch InBev vom 4.2.2021 hätten „bei der internationalen Qualitätsprüfung für Bier- und Biermischgetränke, bei der jährlich rund 900 Produkte in aufwändigen Analyseverfahren auf dem Prüfstand“ stünden, die „AB InBevs Wernigeroder Brauerinnen und Brauer die bestmögliche Bewertung“ erhalten. Den Testern sei es dabei „unter anderem“ um „Geruch, Reinheit des Geschmacks, Vollmundigkeit, Frische sowie Schaum- und Geschmacksstabilität während der Lagerungszeit“ gegangen.
Das sind nicht die schlechtesten Kriterien, aber wie sieht es mit der Qualität von Wasser, Hefe, Hopfen und Malz beim Hasseröder aus? Wie nachhaltig ist die Produktion und wie fair der Handel? Das wären wichtige Kriterien, die Gastrosophen nicht verschweigen würden.
Dennoch: Gold von der DLG für Hasseröder, warum nicht? Darüber aber kein Schwamm, sondern dafür ein prämiertes Premium-Pils aus Wernigerode!