Lessona, Provinz Biella, Region Piemont, Republik Italien (Gastrosofie). Kenner und Kritiker wissen, daß die Denominazione di origine controllata (deutsch Eingetragene Urspruchsbezeichnung mit dem Kürzel DOC) Lessona zu den kleinsten Denominationen auf der Apenninhalbinsel gehört. Damit ist wirklich die kleine Gemeinde Lessona mit gerade einmal 2 500 Einwohnern und einem Gebiet von etwas über 12 Quadratkilometern gemeint.
Die Weine dieser Gemeinde teilen sich in Lessona und Lessona Riserva. Für den ersten Typ muß der Wein 22 Monate reifen, davon ein Dutzend Monate im Holzfaß. Für den zweiten Typ sind 46 Monate insgesamt vorgesehen, davon 30 in Holz. Daß die alles entscheidende Sorte der Nebbiolo ist und dieser als Fürst der piemontesischen Rebsorten gilt, das wissen Kenner und Kritiker, die auch mit der Bezeichnung Spanna anstelle von Nebbiole etwas anfangen können. Mindestens 85 Prozent Nebbiolo müssen in einem Lessona und Lessona Riserva sein. Üblicherweise wird dieser mit Vespolina und Uva Rara gemischt.
Das Profil dieser Rotweine wird als subtil und dynamisch umschrieben, wobei die mineralische Fülle beeindruckt. Gastrosophen, Weinkenner und Weinkellner dürften den 2019er Lessona von La Prevostura zu schätzen wissen. Marco Bellini erwarb 2003 ein altes Weingut, das einst der Adelsfamilie des Marchese Celestino Ferrero de La Marmora und der Familie Quario gehörte. Zu Marco Bellini gesellte sich Davide Bellini. Die Brüder Bellini tische längst erlesene Weine auf, die überzeugen.
Übrigens leitet sich der Name La Prevostura vom herausragenden Weinberg des Weingutes ab, auf dem äußerst aromatischen Trauben für den Lessona wachsen. Der 2019er Lessona sieht rubrinrot auch und durftet männlich, nach Leder und Lakritze, teilweise auch nach Tabak. Wer vor seinem inneren Auge rote Rosen und lila Veilchen vorbeiziehen sieht, der dürfte darüber hinaus nicht falsch liegen. Im Munde zeigt sich der 2019er Lessona von La Prevostura harmonisch mit seichten Tanninen. Ein langer Abgang ist seinem Trinker sicher.
Anmerkung:
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