Das Weingut Prinz von Hessen – Grund und Geschichte, Lagen und Kollektion sowie Weine, Sekte und ein Weinbrand

Drei Weine vom Weingut Prinz von Hessen. © Hessische Hausstiftung

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Einmal Prinzessin sein oder Prinz! Wie wäre es mit Prinz von Hessen? Wenn wir ehrlich sind und für bare Münze nehmen, was die Enzyklopädie Wikipedia mitteilt, dann gibt es gleich eine Hand voll von diesen Hessen-Prinzen, aber nur ein Weingut und zwar das Weingut Prinz von Hessen.

Dem Wein, der mitunter in Flaschen mit auffälligem Etikett steckt, wird`s egal sein. Das Weinetikett ziert übrigens das Markenzeichen des Weingutes, das Wappen der Prinzen und Landgrafen von Hessen, der rot-weiß gestreifte Löwe von Heinrich I. Rot und Weiß schmückt auch die Kapsel der Weinflaschen, die nicht nur die Unver­sehrt­heit des Weines garan­tie­ren soll, sondern die Flaschen vor allem dekorieren. Der Traubenadler befindet sich auch auf der Kapsel. Und das ist gut so!

Blick über den Weinberg. © Hessische Hausstiftung

Heinrich I. ist als Begründer des hessischen Fürstenhauses also immer noch präsent für das Publikum, das über diese Geschichte Bescheid weiß.

Wohlan und in die Gegenwart, aber nicht zu Floria und Donatus beziehungsweise Landgräfin und Landgraf von Hessen, sondern zum Weingut, das laut Eigenauskunft „zu den bedeutendsten Riesling-Produzenten Deutschlands“ gehört und „von Anbeginn seines Bestehens Mitglied im VDP, dem Verband Deutscher Prädikatsweingüter“, ist. Dass „zahlreiche Anerkennungen im In- und Ausland … das hervorragende Qualitätsniveau der Weine und Sekte“ belegen, das wird genau so wenig unerwähnt gelassen wie der Hinweis auf die Riesling-Weine des Weingutes Prinz von Hessen, die „in den Spitzenlagen des Rheingaus“ am 50. Breitengrad und „an den sanften Ausläufern des Taunus gelegen“ gedeihen.

In einem Weinberg des Weingutes Prinz von Hessen am Rhein. © Hessische Hausstiftung

„Darunter befinden sich so bedeutende Namen wie Johannisberger Klaus, Winkeler Hasensprung und Winkeler Jesuitengarten. 95 Prozent der Weinbergslagen sind der Rieslingrebe gewidmet.“

Der Boden und die Arbeit im Weinberg ergeben – nein, nicht Kapital, sondern „köstliche Trauben, die in dieser namhaften Domäne nach allen Regeln der Kunst zu feinen und langlebigen Weinen werden.

Eine stattliche Reihe erstklassiger und aufwendig gepflegter Doppelstückfässer aus edlem Holz sind im Weinkeller ebenso zu sehen wie ehrfürchtige Edelstahltanks in verschiedensten Größen zur parzellengenauen Vinifikation. „Die Verwendung von traditionellen und hochmodernen Gär- und Lagermedien“, so heißt es beim Weingut Prinz von Hessen, „gibt uns die Möglichkeit, den Schatz unseres einzigartigen Lagenportfolios stilistisch besonders facettenreich darzustellen.“

Im Weinkeller des Weingutes Prinz von Hessen. © Hessische Hausstiftung

Wohlsein! Das möchten wir meinen und Hinweise auf die Kollektion geben: Gutsweine, Ortsweine, Premiumweine, Rotweine sowie Sekte und ein Weinbrand gehören dazu.

Der Alte Weinbrand XO wurde 1989 gekeltert, 1990 destilliert und dann reifte er über 25 Jahre im Eichenfass. Das Resultat konnte sich sehen lassen: Der samtige Weinbrand, mit expressivem und würzigem Bukett sowie komplexem Finish mit Nuancen von Eichenholz, Walnüssen und Karamell wurde prompt prämiert: „Bester Weinbrand Deutschlands“, laut Gault & Millau 2015.

Bei den Sekten darf derzeit zwischen einem Riesling Gutssekt extra trocken 2016, einem Rose Sekt Brut 2017 und einem Riesling Sekt Brut 2012 gewählt werden.

Bei den Rotweinen stehen ein trockener Merlot 2015, ein trockener Spätburgunder 2015 und ein trockener Pinot Noir 2012 sowie 2013 im Angebot.

In der Vinothek des Weingutes Prinz von Hessen. © Hessische Hausstiftung

Zu den ordentlichen Gutsweinen zählt ein feinherber Rose, dessen zartes Lachsrosé und dessen Duft fruchtige Burgundernoten offenbaren. Am Gaumen wirkt er lebhaft, seine Fruchtsäure würde Hans Rebelein schmeicheln. Eine 0,75-Liter-Flasche kostet derzeit 9,50 Euro inklusive Mehrwertsteuer wie auch der famose, filigrane trockene Riesling mit 12 % vol. Alc. Die feine Säure gefällt, der frische grüne Apfel gepaart mit Marille und den Aromen tropischer Früchte tauchen vor meinem inneren Auge auf. Achterbahn im Obstgarten!

Toll gibt vor allem der trockene Riesling Johannisberger Klaus das besondere Terroir seiner Johannisberger Lage wider. Kalkhaltiger Lösboden und Kies lassen elegante Weine gedeihen. Frisch, fein würzig und fein fruchtig mit Aromen von Äpfeln und Aprikosen. Der früher als üblich geerntete 2017er Jahrgang ist in der Menge klein und in der Klasse köstlich.

Einer der empfehlenswerten Premiumweine ist der Dachsfilet. Der 2016er Riesling (Alkohol: 12,5 % vol. Alc., Säure: 7,0 G/L, Restzucker: 4,9 G/L) mit hellgelber Farbe und leicht grünlichen Reflexen, der mit seinem drallen Duft von saftigen Früchten, darunter Stachelbeere und schwarze Johannisbeere, betört und mit seinem stark strukturierten Geschmack vom Pfirsich bis hin zur feinen Kräuterwürze besticht, ist mein Favorit. Aktuell wird die 0,75-Liter-Flasche für 22,50 Euro angeboten. Welcher ist Ihrer?

Entdecken Sie die ganze Vinothek online erst unter www.vinothek-prinz-von-hessen.de und dann vor Ort!

Weingut Prinz von Hessen

Johannisberg im Rheingau, Grund 1, 65366 Geisenheim

Öffnungszeiten (Stand 20.12.2018): Von dienstags bis donnerstag von 11 Uhr bis 16 Uhr, freitags von 12 bis 17 Uhr, samstag von 11 Uhr bis 16 Uhr. Sonntags, montag und an Feiertagen geschlossen.

Kontakt: Telefon: 6722 409180, E-Mail: weingut@prinz-von-hessen.de

Web: www.prinz-von-hessen.de

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