Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Ist das gaga oder Größenwahn? In Zeiten, in denen Gastronomen und Köche – und so weiter – nicht zeigen dürfen, was sie wollen und können, werden „Sterne“ verliehen, Michelin-Sterne.
Richtig, für Gastronomen in der BRD gelten repressive Maßnahmen, Ausnahmezustände, Absperrungen und Ausgangssperren der regierenden Christen und Sozen der Altparteien CDU, CSU und SPD und wir wollen nicht vergessen, dass auch Bündnisgrüne, Besserverdienende und Linke mehr oder weniger mitmischen bei den Maßnahmen, die dazu führen, dass die Küchen kalt und die Speisesäle leer bleiben.
Bei immer mehr Gastronomen führen die Verbote zu leeren Beuteln und toten Hosen. Beim Reifenhersteller Michelin wird offensichtlich darüber hinweggelächelt. Beim Spektakel, dass der Ware dienst, hilft auch noch eine als blondes Gift geltende Deutsche, die als solche in Paris ihr Unwesen treibt.
Gestern, am 5. März 2021, gaben Anette Burgdorf („Mein Name ist Anette Burgdorf“, sagte sie mehrfach auf) mit Gwendal Poullennec an ihrer Seite. Beide verkündeten das neue „Drei-Sterne-Restaurant“ für die BRD abgekürzte Bundesrepublik Deutschland, denn 2020 sollen „Inspektoren“ unterwegs gewesen sein, um Sterne zu bestätigen und neue hinzuzufügen. Wer`s glaubt, der glaubt wohl auch an Jungfrauengeburten und Spaziergänge auf dem Wasser?!
Da die Vergabe der Sterne im Weltnetz und also ohne Publikum stattfand, hörte ich kein lautes Lachen.
Einer oder mehrere dieser „Inspektoren“ muss das abgebrannte Restaurant „Schwarzwaldstube“ alias „Temporaire“ mit drei Sternen versehen haben. Das „Temporaire“ gilt als zeitweiliges Behelfsrestaurant der „Schwarzwaldstube“.
Das abgebrannte Nichtraucher-Restaurant, in dem ganze Tiere verarbeitet werden würden, gilt dem Inspektor oder den Inspektoren offensichtlich als „sehr komfortabel“. Nebenbei bemerkt wird die „schöne Aussicht“ gelobt. Beim Blick in die Speisekarten fallen
- kurz pochierte Austern mit Kaviar und jungem Lauch, Austernnage, Champagneressig,
- Mosaik von Rebhuhn und Moorhuhnbrust mit Entenleber, eingelegten Navetten und Pfeffersauce sowie
- Zuckerperle mit Sorbet von weißem Pfirsich, Pistazienbisquit, Quarkschaum mit Verbene und Brombeereis, Pfirsichcoulis mit Lavendel
auf.
Der Inspektor oder die Inspektoren teilen dazu mit – gewitzigt „der Kommentar des Guide Michelin“ genannt: „Die „Schwarzwaldstube“ ist zurück – und wie! Innerhalb kürzester Zeit hat Familie Finkbeiner mit unbeirrbarem Eifer für sie auf dem Parkhausdach ein vorübergehendes Zuhause geschaffen. Über einen kleinen gepflasterten Weg erreicht man das geradlinig gehaltene Restaurant, in dem Ihnen der tolle Blick ins Tal und auf den Schwarzwald ebenso gewiss ist wie das hohe Niveau der Küche. Torsten Michel und sein Team überzeugen nach wie vor mit einer Kombination aus klassischer Basis, besten Produkten und exaktem Handwerk. Neben den drei Menüs – darunter ein vegetarisches – gibt es auch noch eine Karte mit interessanten Klassikern und Spezialitäten. Und dann sind da noch Maître David Breuer und Chef-Sommelier Stéphane Gass, die gewohnt souverän und angenehm locker den Service leiten!“
Mit Finkbeiners Köhlerstube gibt es jetzt also zehn Drei-Sterne-Restaurants in der BRD. Hier und heute die Liste:
- Rutz in Berlin
- Bareiss in Baiersbronn
- Schwarzwaldstube alias Temporaire in Baiersbronn
- Atelier in München
- Überfahrt Christian Jürgens in Rottach-Egern
- The Table Kevin Fehling in Hamburg
- Aqua in Wolfsburg
- Vendôme in Bergisch Gladbach
- Sonnora in Dreis
- Victor’s Fine Dining by christian bau in Perl
Anmerkung:
Siehe auch den Artikel Grüner wird`s nicht – 35 Restaurants in Deutschland sehen grün, genauer: grüne Sterne von Ole Bolle.