Curry 36 ist Kult und ein Berliner Original

Curry 36
Lange Schlange am Stand von "Curry 36" in Berlin-Kreuzberg am 27.4.2016. © 2016, Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Berlin gilt vielen als Metropole für Wissenschaft, Kultur und Politik. Doch Berlin mausert sich trotz Currywurst zur Metropole für Freunde großer Köche und guter Küche. Dennoch darf bei Besseressern die Currywurst nicht fehlen.

Das Angebot an Imbissbuden wie auch richtiger und nicht nur schneller Restaurants mit Currywurst ist groß. Die in Königsberg geborene Herta Heuwer, die ab August 1949 in West-Berlin einen Kiosk betrieb und dort einen Monat später die „Spezial Curry-Bratwurst“ anbot, hätte als „Erfinderin der Currywurst“ heute ihre wahre Freude am Curry 36. Das darf aber auch für alle Berliner Wurstverkäufer gelten, die sich nach dem Krieg bei der Suche nach einem Ersatz für Ketchup beteiligten.

Die Currywurst besteht in der Regel aus Bratwurst oder Brühwurst und wird ganz oder geschnitten mit einer tomatigen Sauce mit viel Currypulver serviert. So auch im Curry 36, das nicht nur weit über den Kiez, dem Kreuzberg des Postzustellbezirks 61 oder die Grenzen von Groß-Berlin, sondern scheinbar in der ganzen Welt bekannt ist.

Das Curry 36 war anfangs ein Wagen mit Kesselware, der im Eingang des Hauses am Mehringdamm 36 stand und 1980 von Vera und Lutz Stenschke übernommen wurde. Daraus wurde im Laufe der Jahre ein 200 m² großer Imbiss im Erdgeschoss des Gebäudes, aus dem heraus Currywurst mit oder ohne Darm verkauft wird.

2011 ließ Inhaber Lutz-Michael Stenschke alles schick machen und nahm von seinem Berliner Haus-Metzger eine Bio-Wurst ins Angebot. Zum aktuellen Angebot zählen neben der Currywurst mit und ohne Darm sowie der Bio-Wurst noch Wiener mit Kartoffelsalat, Rostbratwurst in der Schrippe und auf die Hand, Bockwurst mit Majoran, Knacker, aber neben Wurstwaren auch Chicken Nuggets (also panierte Hühnchenhäppchen), Bouletten und Schnitzel.

Der Klassiker und Kult im Kiez ist und bleibt die Currywurst mit und ohne Darm samt krossen und pikanten Pommes Frites Rot und/oder Weiß. Und den Curry-Ketchup, besser gesagt: den Original-Curry-36-Ketchup, gibt es nicht nur oben drauf sondern auch in der Flasche zum Mitnehmen.

Ich nahm übrigens eine doppelte Currywurst mit Pommes Rot-Weiß für 4 Euro und 90 Cent. Das ist Kult auch beim Gourmet.

Curry 36

Mehringdamm 36, 10961 Berlin-Kreuzberg, Telefon: 030 2580088336

Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 5 Uhr

Anmerkung:

Vorstehender Beitrag von Ole Bolle wurde im WELTEXPRESS am 21.7.2016 erstveröffentlicht.

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