Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Wer einen Kräutergarten sein Eigen nennt, und sich also bei Küchenkräutern, Würzkräutern beziehungsweise Heilkräutern bedienen darf, kann und will, der ist in meinen Augen reich. Zu einem Reich an Kräutern sollten allerdings mehr als Basilikum, Schnittlauch, Petersilie, Rosmarin und Thymian gehören, sondern mehrjährige Kräuter wie Estragon, Goldmelisse, Bärlauch, Eisenkraut, Johanniskraut, Liebstöckel, Malve und Minze, Schnittlauch und Schnittknoblauch, Zitronenmelisse und Lavendel, Bergbohnenkraut und Oregano, Salbei und Currykraut und so weiter und so fort an Stauden und (Halb-)Sträuchern. Waldmeister sei auch mit dabei und Winterkräuter wie Barbarakraut, Brunnenkresse, Vogelmiere, Löffelkraut, Nadelkerbel, Kerbel und Rucola, Postelein und Felsenblümchen, Wasabi und so weiter und so fort.
Wahrlich, es gibt der Kräuter viele, aber es gibt nur ein Buch mit dem Titel „Kräuterreich“ und zwar das 240 Seiten im Format 240x290mm umfassende von Vitus Winkler mit dem Untertitel „Geheimnisse der alpinen Küche“. Beides sollten Sie sich gönne können, wollen und dürfen, denn in ihm befinden sich beachtliche Texte von Rainer Schilings und Fotos von Mario Stockhausen, die mit Vitus Winkler dessen Heimat Salzburger Land genannter Heimat „eine kulinarische Bühne“ bereiten würden. So und nicht anders heißt es beim Dorling-Kindersley-Verlag in einer mit Sternchen durchseuchten Pressemitteilung über ein Buch, für das Eckart Witzigmann das Vorwort geschrieben haben solle, der von einer „kulinarischen Wanderung“ schreibt (Seite 6), wo man „einer Vielzahl von von Tieren und Pflanzen“ treffen würde, wobei „Beeren … Pilze und vor allem Krätuer“ dazuzählen würden, „die in den hübschen Bauerngärten, an Wegrändern und im Wald gedeihen und zu großen Genussmomenten führen“ würden.
Das können sie nachkochen, denn in diesem „Kräuterreich“ Gerichte wie „Waldboden, Kräutermoos, Eierschwammerl und Sauerklee“ vorgestellt. Die Rezepte in Zutaten und Zubereitungen, von den „Basisrezepten“ über die Kapitel „Dorf“ und „Feld“, „Flüsse und Seen“ „Wald und Wiese“ über „Zur Baumgrenzen“ und „Auf der Alm“ bis „Am Gipfel“, sind nämlich nicht nur zum durchlesen, sondern zum nachkochen.
Also: Wohl gelinge die Zubereitung und wohl bekomme die Mahlzeit!
Bibliographische Angaben
Vitus Winkler, Kräuterreich, Geheimnisse der alpinen Küche, 240 Seiten, durchgehende Farbfotos, Fotos: Mario Stockhausen, Text: Rainer Schillings, Format: 240 x 290 mm, fester Einband, Verlag: Matthaes im Verlag Dorling Kindersley im Konzern Penguin Random House, München, 1. Auflage, Dezember 2019, ISBN 978-3-98541-044-6, Preise: 49,90 EUR (Deutschland), 51,30 EUR (Österreich)