Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Eigentlich will ich ja nicht allzu sehr ins Schwärmen geraten, aber ich kann mir nicht helfen – ich bin hin und weg. Der Kuchen enthält alle meine liebsten Geschmackskomponenten (Honig, Nüsse, Rosenwasser, Zimt) und Konsistenzen (knusprig, cremig, bissfest). Außerdem sieht er großartig aus. Ich werde nie vergessen, wie ich ihn zum ersten Mal meiner Familie vorsetzte, meinen unerbittlichsten Kritikern. Erst erntete ich interessierte Blicke, dann wurde ausgiebig genickt. Meine Yiayia, normalerweise die Erste, die konstruktive Kritik austeilt, war sprachlos – denn sie hatte nichts zu bemängeln. Sie lächelte nur, das war’s. Da wusste ich, dass ich den Olymp der Baklava erklommen hatte.
Baklava-Cheesecake
Zutaten
für 12 Personen
- 225 g Zucker
- 1 Bio-Zitrone
- 1 EL Rosenwasser
- 60 g Butter
- 100 g Walnüsse
- 1 TL Zimt
- 250 g Filoteig
- 200 g weiße Schokolade
- 200 g Feta
- 280 g Frischkäse mit hohem
- Fettgehalt
- 200 g Crème double
- etwa 3 EL Honig
- gehackte Pistazien zum Servieren
Zubereitung
Zunächst den Sirup zubereiten. 100 g Zucker mit 125 ml Wasser und 2 Streifen Zitronenschale (mit Sparschäler abgeschält) in einem Topf aufkochen. Hin und her schwenken, bis der Zucker sich auflöst, dann bei schwacher Hitze 5–8 Minuten köcheln, bis ein dicker, farbloser Sirup entsteht. Das Rosenwasser unterrühren, dann komplett auskühlen lassen. Den Backofen auf 200 °C vorheizen. Eine Springform (20 cm Ø) mit etwas Butter ausstreichen. Die Walnüsse ohne Fett ein paar Minuten bei mittlerer Hitze in einer Pfanne anrösten. Sobald sie anfangen, zu duften, den Zimt und 25 g Zucker dazugeben. Den Zucker leicht karamellisieren lassen, dann die Nüsse auf ein Schneidebrett geben. Sobald sie handwarm sind, fein hacken.
Die restliche Butter in einem kleinen Topf zerlassen. 2 Filoblätter in der Kuchenform ausbreiten, sodass sie leicht überlappen und den Boden und die Seiten komplett bedecken, dann rundum mit zerlassener Butter bestreichen. 1/4 der gehackten Walnüsse auf den Teigdeckel streuen, dann den ganzen Vorgang noch zweimal wiederholen. Die restlichen Walnüsse beiseitestellen. Ein letztes Filoblatt in der Form ausbreiten und dieses fest am Boden und an den Seiten andrücken und mit Butter bestreichen. Überstehende Teigränder am oberen Rand der Form mit der Schere abschneiden, dann 25–30 Minuten knusprig goldbraun backen.
Wenn der Filoboden fertig ist, aus dem Ofen nehmen und den erkalteten Sirup auf den heißen Boden gießen, vor allem entlang der Ränder. Auskühlen lassen.
Für die Cheesecake-Füllung die weiße Schokolade in gleichmäßige kleine Stücke brechen und in einem hitzebeständigen Gefäß entweder in der Mikrowelle oder über einem Wasserbad schmelzen. Die Schüssel darf nicht die Oberfläche des heißen Wassers berühren, sonst gerinnt die schmelzende Schokolade. Gelegentlich umrühren, bis die Masse fertig geschmolzen ist.
Inzwischen den Feta in eine große Schüssel bröseln. Den restlichen Zucker (100 g) dazugeben und mit einem Pürierstab zu einer glatten Paste pürieren. Den Frischkäse dazugeben und die restlichen Zitronenschale dazureiben. Am besten mit dem Handmixer aufschlagen, nicht mit dem Pürierstab, falls Ihnen der Abwasch nicht zu aufwendig wird. Die Crème double hinzugeben und schlagen, bis die Masse schaumig ist, dann die geschmolzene weiße Schokolade unterrühren.
Diese Füllung in den gebackenen und ausgekühlten Teigboden geben. Locker abgedeckt mindestens 4 Stunden in den Kühlschrank stellen, wenn möglich, über Nacht. Kurz vor dem Servieren etwas Honig darüberträufeln und die restlichen Walnüsse und als Farbtupfer ein paar Pistazien darüberstreuen.
Anmerkungen:
Vorstehendes Rezept von Georgina Hayden steht auf Seite 250 ihres Buches „Greekish“, das im Juli 2024 im Verlag Dorling Kindersley veröffentlicht wurde.
Lesen Sie auch den Beitrag
- „Über 100 griechisch inspirierte Rezepte“ – Ganz schön „Greekish“ von Georgina Hayden – Aus einer griechisch-zypriotischen Taverne in die Welt von Torsten Kremer
im Magazin GASTROSOFIE.
Anzeige:
Reisen aller Art, aber nicht von der Stange, sondern maßgeschneidert und mit Persönlichkeiten – auch gastrosophische Reisen durch die Hellenische Republik und das noch immer von Türken besetzte Zypern –, bietet Retroreisen an. Bei Retroreisen wird kein Etikettenschwindel betrieben, sondern die Begriffe Sustainability, Fair Travel und Slow Food werden großgeschrieben.