Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Jeder Handgriff sitzt, das Team in der offenen Küche ist eingespielt. Ein Mitarbeiter knetet den Teig, ein weiterer belegt ihn mit Tomaten, Käse und sonstigen Zutaten. Inhaber Alessandro schiebt die Pizza mit einer langen Schaufel in den Ofen. Ein paar Minuten, schon kann die Köstlichkeit serviert werden.
So muss niemand in der „Pizzeria Futura“ allzu lange warten, obwohl es an diesem Abend extrem voll ist. Brechend voll. So voll, dass manche Gäste an der Bar warten müssen, bis endlich ein paar Plätze frei werden. Das Lokal im tiefsten Friedrichshain dürfte inzwischen zu den besten Adressen Berlins zählen, was Pizza anbelangt. Die Fladen sind nicht nur gewaltig groß, sondern auch, viel wichtiger, ausgezeichnet.
Das liegt auch an den durchweg erlesenen Zutaten. Alessandro setzt dabei auf kleine Produzenten aus seiner süditalienischen Heimat, Massenware kommt ihm nicht ins Haus. Und damit auch keine schädlichen Zusatzstoffe Entsprechend minimal fällt bei ihm daher auch die Allergen-Liste aus. „Je länger, je schlimmer“, sagt er.
Die Wahl fällt auf die Pizza „Taleggio i Salsiccia“. Sie ist, wie schon der Name verspricht, mit hochwertigem Taleggio-Käse und Stücken der neapolitanischen Feinwurst belegt. Aber nicht nur das. Hinzu kommen gleich zwei weitere Käse-Sorten, der eher pikante Pecorino Romano und der sehr milde Fiordilatte. Und noch geschälte gelbe Tomaten, Corbarini genannt. Leicht süß und fruchtig schmecken sie, sie stammen aus dem Dorf Corbara nahe der Amalfi-Küste. Frische Basilikum-Blätter runden das Ganze ab.
Dazu kredenzt die freundliche Bedienung einen Rotwein. So samtig, so fruchtig, das ein Dessert gar nicht mehr nötig ist. Dafür ist dann ohnehin kein Platz mehr. So beendet ein schlichter, aber herrlich starker Espresso diesen wirklich erfreuliche kulinarische Erlebnis.