Vier Elemente, zwei Köche und ein Kochbuch oder „Wilder Wald“ von Heiko Antoniewicz und Ludwig Maurer

"Wilder Wald" von Heiko Antoniewicz und Ludwig Maurer. © Matthaes in der Dorling Kindersley Verlag GmbH im Konzern Penguin Random House

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). „Wilder Wald“ lautet der Titel eines 240 Seiten umfassendes Kochbuches von Heiko Antoniewicz und Ludwig Maurer und darunter dürfte vor allem Erde, Feuer, Wasser und Luft zu verstehen sein, denn in diese vier Kapital ist das Werk aus dem Matthaes-Verlag aufgeteilt.

Beim dem einzigen Element, daß in der Natur gasförmig, flüssig und fest vorkommt, spielt „Süßwasser mit Birkenwasser und Brunnenkresseöl oder Haselnussmilch mit Steinpilzen und Flusskrebsen“ eine Rolle. Bei der Erde, die nicht nur aus Höhen beziehungsweise Bergen und Tiefen beziehungsweise Tiefebenen besteht, sondern allgemein aus belebter Natur, sind „Taubnesselpesto, Reh und Raps in Texturen mit Honigkuchengrieß“ zu finden. In der Luft liegt nicht nur Bratendurft, sondern vor allem Stickstoff und Sauerstoff. Mit dabei sind „Gebratene Entenleber mit Waldbeerragout oder Zedernnuss-Chips mit Pinienkerncreme und Rote-Bete-Granulat“. Beim Feuer, das wohl auch Wärme und Licht spendet, wird „Gams mit Fichtennadelhonigjus und Artischocke oder Ossobucco vom Rothirsch mit Blaukraut“ geboten.

Will man von Heiko Antoniewicz und Ludwig Maurer mehr, wenn es um den Wald geht und ein wenig um die Wiese, den Bach und den See?

Daß die Autoren und Köche Antoniewicz und Mauer „größten Wert auf den respektvollen Umgang mit den Ressourcen, egal ob pflanzlicher oder tierischer Natur“ legen würden, daß wird beim Dorling-Kindersley-Verlag behauptet und auch, daß die beiden „auch nie von Produkten, sondern stets von Lebensmitteln“ sprechen würden. Dank der Fotografien von Volker Debus sieht das auch sehr gut aus, vor allem die „Rohe Karpfentranche auf Moos mit Wacholder parfümiert“ oder das „Geschmorte Rehblöckchen mit Maronicreme und Johannisbeere“ oder die „Runckelrübe mit Vogelmiere und Sauerrahm“. Das sieht und liest man, zudem Wissenswertes über „Kochtechniken und warum Wald und Flur mit ihren Pflanzen für die Autoren so wichtig sind“.

Blättern und betrachten Sie nicht nur, sondern wagen Sie den großen Wurf am heimischen Herd. Wie wäre es noch heute mit „Ossobucco vom Rothirsch mit Blaukraut“ oder holen Sie lieber einen Eichelhäher vom Himmel und garen Sie ihn gut im Ofen?

Bibliographische Angaben

Heiko Antoniewicz und Ludwig Maurer, Wilder Wald, Das Kochbuch, 240 Seiten, durchgehende Farbfotos, Fotograf: Volker Debus, Format: 240 x 290 mm, Verlag: Matthaes, Stuttgart, 1. Auflage, 2019, ISBN: 978-3-98541-046-0, Preise: 79,90 EUR (Deutschland), 82,20 EUR (Österreich)

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