Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Er kratzt nicht, er beißt nicht. Schnuppert man am Glas, wittert die Nase leichte Würze sowie einen Hauch von Vanille und Eiche. Aber auch eine intensive Süße. Könnte das gar Zuckerwatte sein? Am Gaumen machen sich dann Birne und Vanille bemerkbar, und im Abgang erscheint die flüssige Delikatesse lang, mild und ziemlich samtig, ja nahezu cremig. Roe und Co. nennt sich dieser irische Whisky schlicht und ergreifend. Ein Blended aus Dublin, in Bourbon-Fässern gereift. Eine lohnende Entdeckung. Muss ja nicht immer der übliche Single-Malt-Verdächtige sein. Die gab es natürlich auch auf der „Finest Whisky Deluxe“, die kürzlich in der Orangerie des Charlottenburger Schlosses in Berlin stattfand.
Und zwar edel, rar und alt. Sogar ein alter Macallan-Glenlivet von 1956 war mit dabei. Handverlesene Whiskyaussteller aus der ganzen Welt präsentierten kürzlich in der Orangerie im Berliner Schloss Charlottenburg ihre flüssigen Kronjuwelen. Exklusive Produzenten, exklusive Location, recht sportliche Eintrittspreise. Whiskymessen gibt es inzwischen wie Sand am Meer, daher wollten sich die Veranstalter von dem üblichen Einerlei abheben. So war auch die Anzahl der Besucher begrenzt, auf 500 Whiskyliebhaber pro Tag. Die konnten unter anderem ganz besondere Tastings buchen. Etwa, für 100 Euro, fünf hochkarätige Talisker, jeweils einen Zentiliter, bei dem jeder Tropfen puren Genuss bedeutete. Absolute Raritäten waren das, unter anderem von 1947.
Und wer die Whiskynacht besuchen wollte, war mit 49 Euro dabei. Dafür gab es dann diverse Verkostungen, unter anderem von Whiskys der – nicht ganz so exklusiven – „Classic Malt Selection“, Highballs, Cocktails, und eine Tombola Verlosung. Dazu spielte dann eine Live-Band Pop- und Rock-Klassiker. In zwei großen Sälen und auf einer Terrasse tummeln sich die Genießer, im linken Raum glänzt ein blauer Oldtimer. Dazu mundet der „Dutch Mule“ einfach vorzüglich. In dem weißen Becher befindet sich Schweppes Ginger Beer, Limette und Ketel One Vodka. Die Spirituose aus den Niederlanden, bekannt für ihre leichte Zitrus- und Honignote, rinnt ebenfalls herrlich sanft die Kehle herunter. Sie kratzt nicht, sie beißt nicht.