Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Backe, backe Brötchen, der Bürger ist kein Blödchen, möchte man meinen und weiß das doch besser, nämlich daß sich Millionen Verdummte dieser Erde mit Müll aus der Lebensmittelindustrie und aus Aufwärm-Stuben, die keine Backstuben sein, abspeisen lassen. Statt gutem Weizen- und Roggenmehl ist meist allerlei Mist im Kleingebäck, das im Norden noch deutscher Lande bis hinunter in die Bindestrich-Bundesstaaten Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Brötchen und Broodje genannt wird, in der Migranten-Metropole Berlin Schrippe, im Bundesstaat Bayern sowie Teilen der Bundesstaaten Sachsen und Thüringen Semmel und dort, wo Schwaben zuhause sind, Weck.
Unter der Überschrift „Sprachwissen – Brötchen, Semmel, Schrippe, Weck: Wie sage ich`s richtig?“ teilt Ronald M. Filkas auf seiner Heimatseite https://ronaldfilkas.de im Weltnetz zur Verkleinerungsform von Brot mit: „In Bayern und auch in Österreich ist die Semmel gebräuchlicher, was vom lateinischen Wort simila für „fein gemahlenes Weizenmehl“ kommt, das wiederum aus dem assyrischen samidu für „weißes Mehl“ stammt. Eine Ausnahme stellt auch der schwäbische, badische und alemannische Raum dar, denn der dort verwendete Begriff „Brödle“ bedeutet nicht Brötchen im Sinne dieses Beitrags, sondern steht für „Plätzchen“! In Österreich hingegen ist „Brötchen“ ein anderes Wort für kleine belegte Brotstücke, die Canapés (in der vom Duden empfohlenen Schreibweise übrigens Kanapees).„ Filkas macht auch auf den Begriff Rndstykker aufmerksam, der in den Königreichen Dänemark und Norwegen benutzt wird. Über weitere Begriffe wie Baguette und Bulle, Panino und Panini , Karlsbader und Croissants klärt er auf.
Sonja Bauer bietet in ihrem 224 Seiten umfassenden Buch „Zeit für gute Brötchten“ zwar wenig Wissenswertes über Begriff und Gegenstand in Geschichte und Gegenwart, dafür 50 Rezepte „für Schrippe Semmel und Weggle“ und jede Menge Dummdeutsch nicht nur im Inhaltsverzeichnis. Wer „basics“ braucht und „same day bake“, „easy & all in“, „cold & tasty“, „for baking lovers“ und „sweet & soft“ der ist auch auf den weiteren Seiten bis zu den „Hot Cross Buns“ goldrichtig. Die beginnen mit einer Einführung ins Thema, in Technik und Teigbestandteile. Das und mehr will bis zum „Aufbewahren und Aufbacken“ von Brötchen gelernt werden. Dabei gilt, was galt: Mach mit, mach’s nach, mach’s besser (freue sich, wer’s kennt)! Viel Vergnügen mit einem Hefevor- und Suaerteig,
Auf den anschließenden Seiten werden Rezepte für süße und salzige, herzhafte und extravagante Brötchen in Zutaten und Zubereitung präsentiert. Die Rezepte werden ansehnlich bebildert, ab und an werden schöne Fotografien mit sachdienenlichen ergänzt. Und das ist auch gut so!
Bauers Brötchen-Buch ist vor allem dem Blödchen zu empfehlen.
Bibliographische Angaben
Sonja Bauer, Zeit für gute Brötchen, 50 köstliche Rezepte für Schrippe, Semmel & Weggle, 224 Seiten, ca. 80 Abbildungen, Bindung: fester Einband mit Lesebändchen, Format: 19,3 x 26,1 cm, Verlag: Christian in der GeraNova Bruckmann Verlagshaus GmbH, München, 1. Auflage 5.12.2023, ISBN: 9783959617949, Preis: 29,99 EUR