Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Stuart Pigott und Paula Redes Sidore scheinen sich in einem Beitrag mit dem Titel „Ins rechte Licht gerückt auf der ProWein 2023“ über ein „rasant zunehmendes Interesse an deutschen Riesling-Kabinettweinen“ zu wundern, denn „wenn man davon ausgeht, dass rein analytisch deutsche Riesling Kabinetts 25 bis 50 g/l an Restzucker enthalten – was ungefähr ein bis zwei Teelöffel Zucker pro Glas entspricht – dürfte es diesen Trend eigentlich gar nicht geben“.
Beide Autoren gehen auf Egon Müller vom Gut Scharzhofberg in Wiltingen an der Saar ein, den sie als „unbestrittene Vorreiter von Riesling mit natürlichem Restzucker“ beschreiben. Dazu teilen sie mit: „Fast jedes Jahr wird auf dem Gut aus den ältesten Reben ein Riesling Kabinett „Alte Reben“ produziert, der dann auf der VDP-Mosel-Auktion im September exklusiv versteigert wird. Während der Jahrgang 2009 noch für 43 Euro pro Flasche den Besitzer wechselte, kam nur ein Jahrzehnt später der 2019er für atemberaubende 241 Euro unter den Hammer.“
Keine Frage, daß auch vierstellige Summe aufgerufen werden.
Die Preise sind hoch, die Mengen klein. Und der Qualitätsweinn und der Kabinettwein von Müller hält sich gut und gerne 20 Jahre. Die Spätlese sollte mindestens ein Dutzend Jahre lagern. Bei der Spätlese dürfen es doppelt so viele sein.
Ich werde mir demnächst einen Scharzof Riesling und auch einen Scharzhofberger Riesling gönnen.
Die besten (edelsüßen) Rieslinge der Welt kommen halt von der Saar, der Ruwer und der Mosel.