Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Mit Johann Lafer kümmert sich ein Koch aus der Steiermark um althergebrachte Töpfe. Und das ist gut so. Die Töpfe sind aus Ton und wurden wiederbelebt, als der Autor dieses Beitrages von flüssige auf feste Nahrung wechselte. Richtig, die Rede ist von Römertöpfen, die in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts einen Boom erlebten, nachdem sie 1967 erfunden wurden.
Nun bemüht sich Lafer um eine Wiederbelebung von Römertöpfen fürs Barbecue. In der Tat ist diese Garmethode eine gute, denn das Fleisch, oftmals sind es große Fleischstücke, wird bei nicht übermäßiger Temperatur in Ruhe gegart. Das kann in der Abluft eines Feuers gelingen, oft werden sogenannte Smoker genutzt, oder auch in der (Holzkohle-)Grube. Zwar wussten schon die alten Römer Tontöpfe fürs Aufbewahren zu verwenden , aber die Etrusker und die ganz alten Chinesen nutzen nachweislich in Töpfe in Ton.
Außerdem sind Töpfe aus Ton allemal gesünder als alles aus Aluminium, Nickel, PTFE oder PFOA. Zudem speichern Tontöpfe lange Wärme. Beim Zubereiten verteilen sie die Hitze optimal und sind zudem schnitt- sowie kratzfest. Das sind sie auch beim Abwaschen, vor allem kommen sie mit Spülmaschinen klar.
Der einzige Hersteller von Römertöpfen ist die Firma RÖMERTOPF® Keramik GmbH & Co. KG mit Sitz in Ransbach-Baumbach, das nicht weit weg vom Rhein bei Koblenz liegt, wo die Römer ein Castellum apud Confluentes errichteten.
Das Unternehmer ist nicht ganz so alt die das Kastell, sieht sich allerdings als Original, das 1967 gegründet wurde. Laut Auskunft auf der Webseite roemertopf.de sei „im April 1967 der Römertopf vom Keramikunternehmen Eduard Bay GmbH auf der Hannovermesse, damals führende Konsumgütermesse in Deutschland, vorgestellt“ worden. „1997 wurde die Marke RÖMERTOPF® durch den geschäftsführenden Gesellschafter Otto Gatzke übernommen und in die RÖMERTOPF® Keramik GmbH & Co. KG gewandelt. Seit Juli 2017 ist Frank Gentejohann alleiniger Geschäftsführer der Gesellschaft, die heute am Firmensitz und nach wie vor einzigen Produktionsstandort in Ransbach-Baumbach 40 Mitarbeiter beschäftigt. Seit den 70er Jahren wurden über 50 Millionen Römertopf-Bräter verkauft – rein rechnerisch könnte also in jedem der 40 Millionen deutschen Haushalte ein Römertopf stehen.“
Auch in der Redaktionsküche der Gastrosopfen stehen eine Hand voll Römertöpfe, sogar einer aus der Serie Lafer BBQ, die laut Gentejohann die fünfte Kategorie an Römertöpfen bilde und die Bereich Frischhalten, Backen sowie Kochen, Braten und Dampfgaren ergänze wie die Spezialtöpfe, darunter den klasse Kresse-Igel, den Hähnchenbräter Chicko oder Mini-Bräter für Äpfel.
Lafer BBQ kann auch Federvieh! Dafür ideal ist der Geflügelröster Multi-Chicko. Er verfügt über einen besonders breiten Rand zum sicheren Greifen und Halten in den den Händen sowie großer Bratfläche zum Auffangen von Geflügelfett und zum gleichzeitigen Grillen von Gemüse. Der Geflügelröster ist aus feuerfestem Ton, außen schwarz hochglänzend, innen transparent-natur glasiert.
A la plancha grillen wie die Spanier kann man auch mit Lafer BBQ. Dafür gibt es ihn rund und mit Grill-Stegen oder Grill-Noppen sowie schuhkartondeckel-rechteckig mit Grill-Stegen oder Grill-Noppen. Das Runde gibt es sogar ohne alles, also tonflach wie feuerfest und unglasiert fürs Zubereiten von Pizzen, Flammkuchen, Krostini, Fajita, Fladenbroten, Bruschetta und so weiter.
Frank Gentejohann, Geschäftsführer der Römertopf GmbH, erklärt, dass diese Produkte der Serie Lafer BBQ in Kooperation mit dem bekannten Gourmet-Griller Johann Lafer entwickelt worden seien. Sie würden aus feuerfestem Ton hergestellt werden und seien für den Einsatz auf dem BBQ-Grill oder im (sic!) Lagerfeuer sowie für den Backofen, die Mikrowelle oder sogar fürs Kochfeld (alle Herdarten außer Induktion) geeignet. Viel mehr geht nicht. Zudem würden diese robusten Tontöpfe „Temperaturschocks von bis zu 900 Grad Celsius“ aushalten, „können also vom Eiswasser direkt ins offene Feuer“ geraten, ist sich Gentejohann sicher. Diese „Temperaturschocks“ sind möglich, weil die Serie Römertopf Lafer BBQ aus einem ganz anderen, nicht porösen Ton produziert wird. Deswegen sind diese auch keine Dampfgarer wie die Klassiker, die Römertopf aus rotem porösen Ton, die Wasser speichern können und deswegen im Grunde Dampfgarer, aber auch Kochtopf und Bräter sind.
Super sind auch die kleine und große Grillschale sowie die beiden runden Schmortöpfe, die selbstverständlich auch aus feuerfestem Ton hergestellt wurden, außen schwarz hochglänzend und innen transparent-natur glasiert sind. Sie eignen sich besonders für ein scharfes Chili oder Gulasch. Damit schließt sich der Kreis zum in Österreich geborenen Lafer, denn Gulasch ist bekanntlich ein Ragout österreichischen Ursprungs, das aus Rind-, Kalb-, Pferde-, Schweine-, Lamm- oder Hammelfleisch zubereitet wird. Gut können verschiedene Fleischsorten einiger oder aller Tiere kombiniert werden. Zum gewürfelten Fleisch kommt gestückeltes Gemüse in den Topf, gerne Paprika und Zwiebeln, Kümmel und Knoblauch, sogar Kartoffeln und Sauerkraut sind erlaubt, weil`s gefällt.
Ob das Gourmet-Griller oder besser gesagt Heli-Gourmet Johann Lafer schmecken würde?
Anmerkung:
Die Recherche wurde von Römertopf unterstützt.
Siehe auch den Beitrag
- Erst “Kochen mit den Römern”, einem Gerichte-und-Geschichten-Buch von Linda-Marie Günther, dann speisen und reisen zu den Römern von Jean Camus
im Magazin GASTROSOFIE.