Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Davon abgesehen, dass Wort wie easy und boost nur für Blöde sind und sie auf Buchdeckeln deutschsprachiger Werke wenig zu suchen haben, muss man das von Ingrid Palmetshofer geschriebene 160 Seiten umfassende Buch übers Fermentieren loben.
Zwar finden sich im Innenteil auch beachtlich belanglose Witzigkeiten wie quick und dirty, doch wenn „Mikroben toben“ taucht man unter den Untauglichkeiten hinweg, mit welchen die als „führende Expertin … auf dem Gebiet der Laktofermentation im deutschsprachigen Raum“ vom Kneipp-Verlag vorgestellte Autorin um sich schlägt wie eine Verrückte.
Dass die verrückte Frau unter dem Label genannte Markenname Blubbergarten „seit 2016 zahlreiche Seminare und Vorträge, zu denen Selbermacher, Köche, Ärze und Therapeuten kommen“, halte, das wird auch erwähnt. Gut, dass Verrückte wie Palmetshofer fatale Lücken bei der Weitergabe von Wissen füllen und den infam vorrückenden und noch verrückter fortschreitenden Frontschweinen der Lebensmittelindustrie Paroli bieten.
Fermentieren und also nicht nur Kochen ohne Hitze beziehungsweise Haltbarmachen von Lebensmitteln, „Konservieren mit Mikroben“, sondern auch deren Veredelung findet am heimischen Herd kaum noch statt.
Gut, das Palmetshofer in ihrem Buch darstellt, wie „das Fermentieren von Gemüse und Obst“ im Alltag geht. Und schön, dass Nadine Poncioni beachtenswerte Fotografien für die Bebilderung beisteuern konnte.
Dass Fermentation auch „Aromen und Textur des Ausgangsprodukts“ verändere, das erwähnt die Autorin gleich im Vorwort. Fermention ist auch Veredelung, wohl wahr. Gastrosofen wie wir genießen die Erweiterung des „Geschmacksspektrums“ gerne.
Mach mit, mach’s nach, mach’s besser mit dem Fermentieren-Buch, das Rezepte bietet sowie eine ausgewählte Liste an Literatur und Links genannte Verknüpfungen von Ingrid Palmetshofer.
Bibliographische Angaben
Ingrid Palmetshofer, Geschmacksrevolution Fermentieren, Gemüse und Obst easy und abwechslungsreich, 160 Seiten, Format: 19 x 24,5 cm, fester Einband, Verlag: Kneipp, Wien, 12. März 2020, ISBN 978-3-7088-0780-5, Preis: 25 EUR (Österreich)