Gastronomische Symphonien bei „Ludwig van“ in Wien

Ein Blick aufs Gebäude in der Leimgrubengasse mit dem Restaurant "Ludwig van" im Erdgeschoss. © Ludwig Van GmbH

Wien, Österreich (Gastrosofie). Was gäbe es im Beethoven Jahr passenderes, als beim genialen Meister in dessen Wahlheimat Wien zu tafeln? Und das ganz hervorragend – und noch in einer der stimmungsvollsten Räumlichkeiten, welche die an guten Restaurants wahrlich nicht arme Donaumetropole zu bieten hat. In Mariahilf, im zentralen 6. Bezirk, gleich um die Ecke der besten Opernbühne Wiens, des 209 Jahre alten Theaters an der Wien und nur wenige Schritte vom authentischsten Wiener Kaffehaus, dem Café Sperl, befindet sich das Restaurant „Ludwig van“. Man sollte das Haus an der Laimgrubengasse 22 – einem Quergässchen der bekannteren Gumpendorferstrasse – mit Ehrfurcht betreten. Es ist zu Recht denkmalgeschützt, denn dies ist einer der wenigen Orte in Wien, in dem hieb- und stichfest gesichert ist, dass Ludwig van Beethoven (der bekanntlich unzählige Male umgezogen ist) tatsächlich hier wohnte. Das Haus ist von musikalischem Esprit durchwoben, denn Beethoven arbeitete hier an der Missa Solemnis, an der für Europa so bedeutungsvollen 9. Symphonie und an der Klaviersonate c-Moll op. 111, vollendete seine Diabelli-Variationen. Auch Franz Liszt soll hier ein- und ausgegangen sein.

Ein Blick ins Restaurant Ludwig van in Wien. © Ludwig Van GmbH

Die Musik Beethovens ist hier längst verklungen – doch stattdessen genießt man hier kulinarische Symphonien in höchster Qualität. Der aus dem nahen Burgenland, mit seiner österreichisch-ungarischen Tradition stammende junge Küchenchef Bernhard Stocker bietet eine zugleich innovative und auf der traditionellen, vorzüglichen Wiener Gastronomie aufbauende Küche. Über das Beethoven-Jahr verteilt wird noch an drei Daten (17. März, 16. Juni, 15. September) das kunstvolle Ludwig van Beethoven Menü 1820 zum 250. Geburtstag des genialen Komponisten offeriert: Vom 4-Gang-Menü für 51 Euro über das fünfgängige für 61 Euro bis hin zum opulenten Sechsgänger für 71 Euro. Hervorragend angepasst die Weinbegleitung (29 bis 39 Euro).

Hirnsuppe mit Hirnpofesen. © Ludwig Van GmbH, Foto: Stefan Diesner

Da gibt es so Wienerische Spezialitäten wie Hirnsuppe oder „eingemachtes Schöpsernes mit weißer Rübe“ (vom Schaf) oder Kuriositäten wie „Beinfleisch von der alten Kuh“, ein Tatar mit Wacholder, Dijonsenf und Ribisl (Johannisbeer), die man sich als Ausländer erst erklären lassen muss, dann aber umso mehr genießt… Keine Angst – alles hier schmeckt köstlich und die Portionen werden flexibel den Wünschen (und dem Fassungsvermögen) der Gäste angepasst. Wer auf Nummer Sicher gehen will, bestellt Rindfleischsalat, geräucherte Forelle mit Spinat und „Stundenei“, Hecht auf Kraut mit Kümmel, roher, auf Kräuteröl marinierter Saibling mit Aioli und Senfblattsalat – oder auf Wunsch ein klassisches Wiener Schnitzel. Höchst originell

Hecht. © Ludwig Van GmbH, Foto: Stefan Diesner

In einem Antiquariat – die gibt es in Wien auf Schritt und Tritt – hat sich der Küchenchef auf die Suche nach alten Kochbücher (wie ich sie selbst auch von meiner Wiener Großmutter geerbt habe…) gemacht und diese aufwendigen Speisen der „echten Altwiener Küche“ werden hier mit großer Sorgfalt nachgekocht. Doch Stocker gesteht – sein Lieblingsessen sei eigentlich das schlichte Wiener Schnittlauchbrot (gab’s auch bei meiner Oma jederzeit).

Das Beethovenmenue im Restaurant Ludwig van in Wien. © Ludwig Van GmbH, Foto: Stefan Diesner

Der ideenreiche, quirlige und stets gut gelaunte Patron Oliver Jauk (den ich seit Jahren kenne und für seinen nie erlahmenden unternehmerischen Esprit uneingeschränkt bewundere) hat hier ein einzigartiges Gasthaus geschaffen. Jauk entdeckte das Lokal, das vor fast 30 Jahren von einer Schlosserei in ein Restaurant umgewandelt wurde, mit dem vielversprechenden Namen „Ludwig Van“. Oliver Jauk, Kulturmanager und gastronomischer Profi, hat es entdeckt und betreibt nun erfolgreich dieses renommierte Gasthaus mit seiner dunklen, alten Holztäferung und den alten Jahrhundertwende-Leuchtkörpern. Man merkt bald, dass Jauk zahlreiche Freundschaften mit exzellenten Winzern in Wien und den vielen Weingegenden im Umland pflegt – im „Ludwig van“ gibt es nicht nur köstliche Speisen, sondern auch ausgewählt vorzügliche Weine. Der Erfolg und die Anerkennung ist nicht ausgeblieben – Falstaff Restaurantguide 90 Punkte, drei Gabeln, Gault&Millau 15 Punkte, drei Hauben, 79 Punkte bei À la carte und viele andere haben „Ludwig van“ entdeckt und gewürdigt.

Fotoreportage

Mehr Bilder über das Beethovenmenü in der Fotoreportage: Das Beethovenmenü im Restaurant „Ludwig van“.

Restaurant Ludwig van

Adresse: Laimgrubengasse 22, 1060 Wien, Wien

Kontakt: Telefon: +43 1 5871320, E-Mail: info@ludwigvan.wien

Heimatseite im Weltnetz: https://www.ludwigvan.wien

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