„Essen, Kochen und Leben 1930 bis 1960 – erzählt von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, erklärt von Expertinnen und Experten.“ – „Geschmack der Kindheit“ von Edith Schenk und Cornelia Trischberger

"Geschmack der Kindheit" von Edith Schenk und Cornelia Trischberger. © Verlag: Druckerei und Verlag Hans Högel KG

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Wenn eine Person das Magazin GASTROSOFIE für eine Publikation hält, in welcher die Redakteure Kulinarik, Kulturgeschichte und gesellschaftliche Reflexion“ verbinden würde, dann ist das so falsch nicht. Daß der eine oder andere Gastrosoph auf dem Boden des historischen und dialektischen Materialismus steht und nicht nur am heimischen Herd, das ist auch richtig.

Daher blätterten wir nicht nur gerne im 272 Seiten umfassenden großformatigen „Buch über Gerüche, Erinnerungen und das, was bleibt – wenn man an Kindheit denkt“ mit dem reizenden Titel „Geschmack der Kindheit“, sondern lasen die eine oder andere Erzählung von Zeitzeugen und Erklärung von Experten über das „Essen, Kochen und Leben 1930 bis 1960“.

Die Zeitzeugen und Experten würden, so heißt es auf der Heimatseite Geschmack der Kindheit im Weltnetz zeigen, „wie sehr Essen kulturelle Erinnerung prägt – und wie sich Alltagsküche, Sprache und Lebenswelt verbinden“. Anders formuliert: Ohne Mampf kein Kampf.

Daß die veröffentlichten „Interviews … ein Panorama der Jahre 1930–1960“ eröffnen würden und dieses sich auf „Dampfnudeln, Vorratshaltung, Holzherd, Sonntagsbraten, Alltag & Feste, Knappheit, Improvisation“ reime, das wird so wenig unerwähnt gelassen wie „Perspektiven & Rezepte“ für Pauper, Proleten und Parvenüs.

Wer nicht selber ordnen kann, dem hilft Prof. Dr. Klaus Wolf von der Universität Augsburg beim Einordnen der Erinnerungen – sprachlich, dialektal und regionalgeschichtlich. Zudem zeige er, wie es auf der besagten Heimatseite weiter heißt, „wie eng Sprache, Essen und Erinnerungskultur zusammenhängen“. Weiter im werbenden Text: „Abt em. Johannes Schaber OSB bringt klösterliche und geistliche Aspekte ein, Christian Schedler M.A., Historiker und Kulturamtsleiter a. D., beleuchtet den damaligen Alltag im regionalen Kontext. Die kulinarische Seite wird ergänzt durch Monika Zeller, Köchin und Tochter des Gründers des Freilichtmuseums Illerbeuren, sowie durch Katharina Wischer, Ethnologin und Leiterin des Freilichtmuseums. Beide zeigen, wie Essen Erinnerungen bewahrt und durch Generationen weitergibt.

Darüber hinaus bietet das Buch eine Fülle an Rezepten aus der Zeit – vertraute Klassiker, traditionelle Familiengerichte und Rezepte, die sich heute wunderbar neu interpretieren lassen.
Markus Stöckle, Spitzenkoch des Zürcher ROSI mit Wurzeln im Allgäu, steuert eigene Neuinterpretationen bei und beschreibt eindrücklich, wie ihn die Kindheits-Küche seiner Mutter geprägt hat.“

Bibliographische Angaben:

Edith Schenk und Cornelia Trischberger, Geschmack der Kindheit. Essen, Kochen und Leben 1930 bis 1960 – erzählt von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, erklärt von Expertinnen und Experten, 272 Seiten, Sprache: Deutsch, Bindung: fester Einband, Leinen, mit Schutzumschlag, Verlag: Druckerei und Verlag Hans Högel KG, 1. Auflage 17.11.2025, ISBN: 978-3-947423-69-9, Preis: 29 EUR (Deutschland)

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