Potsdam, Brandenburg, Deutschland (Gastrosofie). Brandenburg-Preußen hatte schon früh kulinarisch einiges zu bieten. Bereits der sogenannte Soldatenkönig bekam Vielfalt auf Tisch und Teller. Der Soldatenkönig wurde auch Friedrich Wilhelm I. aus dem Haus Hohenzollern genannt und war ab 1713 König in Preußen und Kurfürst von Brandenburg. Während seiner Zeit, die am 31. Mai 1740 in Potsdam endete, führte er nur einmal Krieg, baute jedoch ein starkes Heer auf. Dafür schloß er mehrfach Frieden und gewann Land und Leute. Dafür wurden viele Waren ausgeführt.
Friedrich Wilhelm I. tolerant und relativ liberal und also auch Preußen. Zu dieser Zeit wurden Speisen auch vom Mittelmeer zubereitet. Schließlich gab es zwei italienische Lebensmittelhändler, wie Michael Adam, ein Museumspädagoge, der Für die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) arbeitet, berichtet. „Es gab also Pasta und Olivenöl“, sagt er und berichtet von der Lieblingsspeise der Hohenzollern: Austern.
Bei Friedrich II. war schon mehr los. Der auch Friedrich der Große und volkstümlich der „Alte Fritz“ genannte König von Preußen und Markgraf von Brandenburg, der auch einer der Kurfürsten des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation war und zur Dynastie der Hohenzollern gehört, führte mehr Kriege und speiste noch besser. „Zwischen zehn und zwölf Gänge wurde zu Mittag serviert“, berichtet Michael Adam in einem SPSG-Video und erwähnt, daß das Abendessen mit vier Gängen bescheidener gewesen sei. Daß das bei großen Banketten anders war, das versteht sich von selbst, doch die wurden im Berliner Schloß oder im Schloß Charlottenburg veranstaltet. Dann blieb die Schloßküche Sanssouci jedoch nicht kalt.
Von dort wurde auch der königliche Hof versorgt. Dafür habe es „eine Bäckerei, eine Bäckerstube“ gegeben, erläutert Adam und ergänzt, daß es in einer Konditorei im Keller gearbeitet wurde. Dort wurde auch Eis gelagert.
Adam merkt an, daß nicht nur Speiselisten geführt wurden, sondern auch Listen über Essensreste. Diese sollen an die Potsdamer Garnison gegangen sein. Adam wörtlich: „Damit wurden kranke Soldaten wieder aufgepäppelt.“
Zudem berichtet er darüber, daß es bei Friedrich dem Großen einen bedeutende Veränderung gegeben habe. Es sei nicht mehr à la française gespeist worden, sondern à la russe. Es sollen also nicht mehr 36 Schüsseln und also 36 Gericht zeitgleich auf dem Tisch gestellt worden, sondern wohl ab 1809 nach russischer Tischkultur. Fortan wurde jeder Gang einzeln und nacheinander aufgetischt.
Eingeadelt hatte sich zu dieser Zeit, daß zu jedem Gang ein anderer Wein, der zu den Speisen passen mußte, bereitgestellt wurde. Der Weinkeller ist also auch Teil des Schlosses Sanssouci. Unter Friedrich Wilhlem IV. wurde dieser im 19. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung noch einmal ausgebaut. Michael Adam spricht über Weine von Rhein und Mosel, aber auch aus Ungarn sowie Champagner aus der Champagne, aber auch Weine aus Frankreich.
Daß das Porzellan bei der KPM in Berlin hergestellt worden sei, das verschweigt Adam nicht. KMP steht für Königliche Porzellan-Manufaktur, die 1763 unter Friedrich dem Großen gegründet wurde. Dort wurde schönste Prozellanerzeugnisse hergestellt.
Die Eigentümer der heutige KPM Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin GmbH sind ganz andere, nehmen aber darauf Bezug. Die Lohnarbeiter stellen nicht nur Porzellan her, sondern zudem Produkte aus Glas und Keramik. Die erste Porzellanmanufaktur in Berlin wurde von Wilhelm Caspar Wegely 1752 mit königlicher Genehmigung gegründet.