Wien, Österreich (Gastrosofie). In Wien werde laut einer Pressemitteilung des Wiener Tourismusverbandes vom 9.3.2023 „an über 1 300 Brunnen“ für Jedermann „jederzeit gratis Wiener Wasser“ angeboten und zwar für alle. Das Wasser sei „frisches, kristallklares Quellwasser“. Nun blicken die Wassermeister und Wiener sowie Zugereiste auf 150 Jahre „I. Wiener Hochquellenleitung“ und erinnern sich.
Aus den niederösterreichisch-steirischen Alpen fließt das Wasser „über zwei Hochquellenleitungen … direkt nach Wien“ – „ohne eine einzige Pumpe“. Heute seit die weiteste Quelle, aus der Menschen und Tiere in Wien mit Wasser versorgt werden würden, „150 Kilometer … entfernt“.
Die II. Wiener Hochquellenleitung stammt aus demJahr 1910. Diese Leitung „aus dem steirischen Hochschwab nach Wien“ sei länger und das Wasser brauche „bis zu 36 Stunden in die Stadt“.
Wiens Wasser elektrisiert
Mit beiden Hochquellenleitungen würden 16 Kraftwerke betrieben werden, die jede Menge Strom erzeugen würden. Das Wasser elektrisiert, schaut schön aus und schmeckt.
Manche geraten ins Schwärmen wie der zitiert ausgebildete Wassersommelière Long Luna Lin-Maurer: „Bereits nach dem Zapfen frisch aus der Wasserleitung präsentiert sich das Wiener Hochquellwasser mit deutlicher Klarheit und einem wunderbaren Silberspiegel an der Oberfläche.“ Die Zugereiste Lin-Maurer weiter: „Die samtig-weiche Konsistenz dieses Hochquellwassers wird schon beim ersten Kontakt mit der Zungenspitze spürbar. Auf dem Weg die Zunge entlang begleitet das Wasser eine süßliche Note. Im Abgang führt ein leicht herber Charakter des Wassers die Kehle hinunter.“
Weltwassertag am Schwarzenbergplatz in Wien
In der Pressemitteilung heißt es weiter: „Am 24. Oktober 1873 eröffnete Kaiser Franz Joseph die I. Wiener Hochquellenleitung – mit der Inbetriebnahme des Hochstrahlbrunnens am Schwarzenbergplatz. Der Brunnen an dem prominenten Standort ist bis heute Symbol für die Befreiung Wiens von Seuchen und Wassernot. Für den Geologen Eduard Suess, verantwortlich für den Bau der I. Wiener Hochquellenleitung, war der Brunnen das Finale eines Gesamtkunstwerks. Jährlich zum Weltwassertag am 22. März wird der Hochstrahlbrunnen nach der Winterpause wieder mit Wasser aus der Hochquellenleitung befüllt. Der Brunnen ist für seine Fontänen bekannt, von denen alle eine Bedeutung haben. Die 365 kleinen Fontänen am Beckenrand etwa stehen für die Tage des Jahres. 1906 wurde der Hochstrahlbrunnen in einen Leuchtbrunnen umgestaltet, der jeden Abend in verschiedensten Farben erstrahlt.“
Ein Jubiläumsbrunnen zu 150 Jahre Wiener Wasser
Daß „bis Herbst 2023 … in Wien im 10. Bezirk auch ein Jubiläumsbrunnen zu 150 Jahre Wiener Wasser – gestaltet von dem international bekannten Künstlerkollektiv Gelatin“ – entstehen solle, das wird nicht verschwiegen. Wien ist also auch wegen des Wassers eine Reise wert.