Ollersdorf, Burgenland, Österreich; Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Bei der Familie Bischof in Ollersdorf im Burgendland gibt es Nudeln zu kaufen, jede Menge Nudeln, sogar Spezialnudeln. Die Anfänge für die Manufaktur liegen in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, als Johann und Hildegard Bischof in der Bäckerei von Franz Bischof begannen, neben den Bäckereiwaren auch Teigwaren herzustellen.
1974 gründete Johann Bischof in Ollersdorf die Teigwarenproduktion und übergab 1986 den Betrieb an seinen Sohn Winfried. Winfried Bischof erweiterte das Sortiment. Mittlerweile werden 50 Sorten produziert. Von nachhaltigen Produkten ins längst die Rede, weil „die Wärme für die Trocknung unserer Produkte aus Biomasse gewonnen“ werde, wie es auf der Heimatseite bischof-nudeln.at im Weltnetz heißt, und die bestehe „ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen“. Weiter im Text: „Elektrische Energie wird in der hauseigenen Photovoltaikanlage gewonnen, die einen großen Teil des Tages-Stromverbrauch abdecken kann. Wir achten darauf unsere Rohstoffe möglichst regional einzukaufen. So beziehen wir unsere Eier aus der Umgebung, Dinkel und Hartweizen kommen von Mühlen aus der angrenzenden Steiermark.“
Wer das nicht glaubt, der schaue sich die Produktionsstätte in Olliersdorf an und gönne sich nicht nur eine Führung, sondern auch Nudeln aus dem Werksverkauf. Klassiker wie Spaghette und Bandnuden, Penne und Fiori, Hörnchen und Fleckerl, und Spezialitäten wie Knoblauch-, Chili-, Tricolore-, Kräuter-, Kürbiskern-, Ingwer-, Zitronen-, Tomatennudeln, Spätzle, Nockerl, Lasagne. Das Bio-Sortiment reicht von Dinkelnudeln über Bio-Kamut und Roggennudeln. Nudeln gibt es auch glutenfrei, sogar Logonudeln.
In einer alten M-Manufaktur-Pressemitteilung vom 21.11.2017 befindet sich ein Interview, daß wir Ihnen hier und heute nicht vorenthalten wollen.
„Beim Nudelnkochen kann einiges schief gehen, das hat jeder schon erlebt. Familie Bischof weiß, wie die perfekte Nudel auf den Teller kommt.
Generell gilt immer: einen großen Topf mit Wasser und Salz zum Kochen bringen – dazu nimmt man stets die 10-fache Menge an Wasser und in etwa ein Esslöffel Salz pro 100g Nudeln. Wenn man zu wenig Wasser verwendet und nicht genug umrührt, kleben sie leicht zusammen. Außerdem sollen die Nudeln nur abtropfen und nicht mit kaltem Wasser abgeschreckt werden. So können sie hinterher besser die gewünschte Sauce aufnehmen. Achtung auch bei der Überschreitung der Kochzeit – die Textur der Nudeln lockert sich und diese verlieren so Ihre Langzeitkohlenhydrate. Das bedeutet, dass das Sättigungsgefühl nicht so lange anhält.
Gibt es denn bei Ihnen auch Nudeln zu Weihnachten?
Natürlich. Viele glauben, für die Festtage sind Nudeln zu einfach. Aber es gibt ganz tolle aufwendige Varianten und wann sonst, wenn nicht an Weihnachten sollten wir unser Lieblingsessen auf den Teller bekommen. Außerdem gehen die Kohlenhydrate einer Nudelportion schnell in den Blutkreislauf, geben unserem Körper sofort Energie und helfen das Glückshormon Serotonin herzustellen. Das können wir bei all dem weihnachtlichen Familienwahnsinn gut gebrauchen (lacht).
Was muss man denn bei der Nudelauswahl beachten? Welche Sauce zu welcher Sorte?
Für dünnere Saucen benötigt man Nudeln mit einer großen Oberfläche z.B. Spaghetti, Bandnudeln, Locken, Penne. Für dickere Saucen und zu Fleisch-Speisen eignen sich große Nudelformen wie Fiori (Nudeln in Blütenform) und Radiatoren (die kleinen Rillen der Nudeln erinnern an Heizkörper oder Lockenwickler). Persönlich kommen bei uns am liebsten Nudeln auf den Tisch, die man mit leckeren Kräuter- oder Gemüsesaucen kombinieren kann, wie Tricolore, Fleckerl, Kräuter- und Knoblauchnudeln.
Und wie kommen wir kreativ durch den Winter? Ihre winterlichen Nudel-Ideen?
Speziell in der Weihnachtszeit verleihen wir einem Gericht mit Lebkuchen- oder Ingwernudeln ein besonderes Weihnachtsaroma.Zu Fisch empfehlen wir Zitronen-Locken. Wer es gerne pikanter möchte: Zitronen-Pfeffer-Fiori oder Ingwernudeln sind ein echter Hit dazu. Bei Fleisch kann man von Dinkel-Vollkorn-Nudeln über Chili-Radiatoren bis hin zu Kräuternudeln seinem Geschmack freien Lauf lassen. Besonders zu Wildgerichten eignen sich unsere Rotweinnudeln und Schoko-Fiori.
Deftige Suppen im Winter sind bei uns immer ein Renner. Tomatensuppe mit Nudel-Reis, Gulaschsuppe mit kleinen Fleckerln, eine Minestrone mit kleinen Muschel-Nudeln oder auch gerne mal eine gute Rindssuppe mit Karottennudeln oder Faden-Spezial kommen bei uns in der Winterszeit auf den Tisch. Bei den Kindern dürfen unsere Buchstaben, Sternchen, Autos und Nudeln mit Tiermotiven auf den Tellern nicht fehlen.
Zu besonderen Anlässen dürfen es auch besondere Nudeln sein. Nudeln mit Rotwein aus der Region, Nudeln mit Gänseeiern aus der Genussregion, Bandnudeln mit feinem Kürbiskernaroma, scharfe Chili-Radiatoren oder würzige Knoblauchspaghetti sind bei uns sehr beliebt.“
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Reisen aller Art, aber nicht von der Stange, sondern maßgeschneidert und mit Persönlichkeiten – auch gastrosophische Reisen durch das Burgenland und die Steiermark und so weiter –, bietet Retroreisen an. Bei Retroreisen wird kein Etikettenschwindel betrieben, sondern die Begriffe Sustainability, Fair Travel und Slow Food werden großgeschrieben.