Berlin, Deutschland (Gastrosofie). So ähnlich könnten alle singen, die in der Berliner Karl-Liebknecht-Straße das „Hofbräu München“ aufsuchen. „In Berlin steht ein Hofbräuhaus: Eins, zwei, … g’suffa ! / Da läuft so manches Fäßchen aus: Eins, zwei, … g’suffa ! / Da hat so manche braver Mann: Eins, zwei, … g’suffa ! / Gezeigt was er so vertragen kann. / Schon früh am Morgen fing er an, / Und spät am Abend kam er heraus, / So schön ist’s im Hofbräuhaus.“ Kenner des Liedes von 1939, für das der Berliner Wilhelm Ernst Karl Gabriel „Wiga“ Gabriel den Text schrieb und die Musik komponierte, wissen, dass wir nur ein Wort austauschten.
Denn in Berlin steht das Hofbräu München und dort jeden Abend eine Band auf der Bühne. 365 Tage im Jahr Oktoberfeststimmung an der Spree, mitten in der Hauptstadt. Dass von der Kapelle auch Schlager gespielt werden und Konzerte mit Schlagermusik stattfinden, das ist wohl wahr, aber in den nächsten Wochen wird in der Eventetage im ersten Stock vor allem die Fußball-WM auf Großleinwänden übertragen. Spiele satt sozusagen.
Oben gibt`s dazu Haxen und Humpen, unter aber auch und noch viel mehr. Wer sich vorbereiten will, der hungert und lernt den Text von Wiga Gabriel mit Berlin statt München auswendig.
Auf zwei Etagen wird Speis und Trank à la Bayern geboten. Die Portionen sind groß. Im Hofbräu München, Wirtshaus Berlin wird wahrlich Maß genommen. Mit den Klischees wird auch nicht gekleckert, sondern geklotzt. Jodlerinnen, Schuhplattler und Alphornbläsern geben ab und an im Jahr Gas unter dem Gewölbe, das ein Gerippe aus DDR-Zeiten verbirgt, als das Gebäude noch eine Betriebskantine war.
Heute werde „auf 6.500 qm für bis zu 4 000 Gäste“ serviert, versprechen die Kellner und kommen und gehen im Sauseschritt und im Takt der Musik. Drinnen und draußen wird bedient. Mit rund 500 Plätzen vor der Tür ist das Hofbräu München, Wirtshaus Berlin der größte Biergarten der Hauptstadt.
Wir empfehlen allen, die original Hofbräu trinken und essen, sich unbedingt zu bewegen, wenn die Kapelle spielt. Gestern Abend, als Gastrosofen dort waren, war die Tanzfläche selten leer, oft rappelvoll. Auch die Gläser werden immer gut gefüllt und sind so groß wie die Teller.
Das Hofbräu läuft als Original, Dunkel oder Weiße aus dem kühlen Keller die Zapfanlage hoch zum halben oder Ein-Liter-Glas. Schwarze oder Kristall Weiße und sogar Hofbräu Alkoholfrei strömen in die Kehlen.
Die Küche bietet dazu Klassiker wie halbes Hendl, Surhaxe oder knusprige Schweinshaxe. Auch Wiener Schnitzel vom Kalb und sogar eine Schlachterplatte mit Haxe, Schweinsbraten, Leberkäs, Rostbratwürstl, Weißwurst, Reiberdatschi, Knödel, Krautsalat und Sauerkraut in der großen Pfanne werden serviert. Dazu wird dunkle Biersauce sowie süßer und mittelscharfer Senf gereicht. Zwiebelrostbraten aus der Hüfte oder geschmorte Lammstelze sind auch sehr lecker. Wer noch kann, der koste siaße Sachen. Wie wäre es mit einem lauwarmen Apfelstrudel oder karamellisierten Kaiserschmarrn?
Brotzeit geht auch und der Münchner Wurstsalat oder hausgemachter Obatzter ist nicht nur was, wenn der FC Bayern München spielt.
Wo gibt es das alles? Richtig: „In Berlin steht ein Hofbräuhaus …“
Hofbäu Müchen, Wirtshaus Berlin
Karl-Liebknecht-Straße 30, 10178 Berlin, Telefon: +49 (0)30 679 66 55 20, E-Mail: reservierung@berlin-hofbraeu.de, Web: www.berlin-hofbraeu.de/berlin
Öffnungszeiten: sonntags bis donnerstags von 10 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachts, samstags und freitags von 10 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachts.