Haurân und Havila oder Gerichte und Gedichte, die aus der Kombüse kommen

© Havila

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Man muß Virginia Woolf nicht mögen, aber mancher wird das eine oder andere ihrer Werke zu schätzen wissen und Weisheiten wie diese: „Man kann nicht gut denken, gut lieben und gut schlafen, wenn man nicht gut gegessen hat.“ Daß das auch fürs Reisen gilt, das wissen Kenner und Kritiker. Welche von diesen auch immer, einige entschieden sich wohl bei einer Wellen-Auszeichnung namens Wave Awards, die am Montagabend in (Groß-)London vergeben wurde, für Havila Voyages – der guten Küchen wegen.

„Best Cuisine“ an Bord und die sei „von der reichen Natur und den Traditionen Norwegens inspiriert“, heißt es in einer Pressemitteilung der Husare GmbH vom 13.11.2024. Zudem wird Christian Gamsgrø als „Chief Hotel and Commercial Development Officer bei Havila Voyages“ zitiert und zwar wie folgt: „Unsere Philosophie ist einfach: Gutes Essen sollte sowohl köstlich als auch nachhaltig sein, wobei der Schwerpunkt auf der Reduzierung von Lebensmittelabfällen liegt. Diese Auszeichnung ist eine Anerkennung für die Bemühungen unseres gesamten Teams, von den Köchen über das Servicepersonal bis hin zu den Mitarbeitern an Land, die täglich daran arbeiten, unseren Gästen ein unvergessliches Erlebnis zu bieten.“

Die Köstlichkeiten sollen, merkte Gamsgrø angeblich an, allerdings auch „an die wunderschöne Küste Norwegens“ erinnern. Dort gilt es, alsbald dem „Wahren Schönen Guten“ auf die Spur zu kommen. Wird das alles und noch viel mehr in den Speisen und Getränken an Bord von Passagierschiffen auf der berühmten Hurtigruten zu entdecken sein so wie im experimentellen Roman „The Waves“ von Virginia Woolf?

Wer nicht das Original lesen möchte, der greife zur Übersetzung von Maria-Bosse-Sporleder, die unter dem Titel „Die Wellen“ in den von Klaus Reicher herausgegebenen Gesammelten Werken 1991 im Fischer-Verlag erschien.

Reitet nicht der Beduinenkrieger aus dem Haurân in einem der Zwischenspiele wie Don Quichotte gegen Windmühlen und ist nicht der Chor der Stimmen der drei Männer und Frauen in den Episoden der eigentliche Inhalt der Dichtung? Nein, Virginia Woolf ist nicht Miguel de Cervantes, aber eine bedeutende Autorin der klassischen Moderne in der Bibliothek der Weltliteratur, die Wellen schlug.

Über Gedichte und Gerichte, die aus der Kombüse kommen sowie Speisen auf Reisen zwischen Bergen und Tromsö demnächst mehr im Magazin GASTROSOFIE.

Vorheriger Artikel120 Rezepte und 35 Techniken im großen Buch „Die chinesische Küche“ von Handa Cheng
Nächster ArtikelAus dem Bauch heraus, in den Bauch hinein – Witziges und Köstliches im Palazzo in Berlin