Fara Novarese, Provinz Novara, Region Piemont, Italien (Gastrosofie). Fara Novarese ist nicht zu übersehen. Von weitem schon ragt der ranke und schlanke Turm der Kirche in den Himmel, in dem die Sonne über Weinberge und mit mir um die Wette lacht. Weinberge? Nun, die Gegend ist vor allem flach, sehr flach. Sie hat allerdings ihre Höhen und Hügel, auf denen vor allem Reben für den berühmte Rotwein Fara wachsen.
Für den trockenen Rotwein gab es bereits 1969 eine „kontrollierte Herkunftsbezeichnung“, die Denominazione di origine controllata (DOC). Neben Fara gibt es auch noch Sara und Vale (von Valentina). Die beiden sind „Die zwei Mädchen“ des Weingutes und in Wahrheit Frauen. I Dof Mati heißt im piemontesischen Dialekt „Die zwei Mädchen“. Und deren ehrgeiziges Projekt begann 2016.
Sie machten aus ihrer Leidenschaft keinen Hehl, verliebten sich in einen alten Weinberg in der Nähe, der zwischen von Ghemme und Fara Novarese gelegen ist, und hauchten dem alten Weingut im oberen Piemont wieder Leben ein. Die alten Reben wurden gerodet, neue gepflanzt. Der alte Weinkeller wurde restauraiert, um den Ausbau in Zementfässer zu verwirklichen, was eine alte Weise in Alto Piemonte ist.
Mit der heißen Sonne über Italien und der frischen Brise vom Monte Rosa, der die Region durchlüftet, legten sie los und legen beachtliche Weine vor. Darunter auch einen Fara aus der Rebsorte Nebbiolo (50 bis70 %), der in der Regel mit Vespolina und/oder Uva Rara verschnitten wird, wobei deren Anteil einzeln oder zusammen in der Regel 30 bis 50 % betragen können.
Im Hof des alten Weingutes in Fara Novares kann man nach einer Führung durch den Weinberg auch Weine probieren und dazu leckere regionale und saisonale Speisen kosten. Beachtliche Brote, leckere Schnittchen und tolle Wurstwären sowie Käsespezialitäten werden auf Wunsch gereicht und selbstverständlich Weine.
Ich probierte einen Colline Novaresi DOC Vespolina Jahrgang 2019, der den Namen „Bona“ trägt. Der 100-prozentige Vespolina, das ist eine autochthone piemontesische Rebsort, erscheint mir mit einem reifen wie reichen Ausdruck. Er weist Struktur und 12 Prozent Volumenalkohol. Nach Früchten riecht er und das schmecke ich auch, wobei ein würziger Unterton mitschwingt. Dieser „Bona“ paßt zu Antipasti und Pasta aller Art, aber vor allem zu Paniscia alla Novarese.
Der „Tronato“ genannte Rotwein ist ein Merlot mit 12,5 Prozent Volumenalkohol. Noten von schwarzen Kirsch, Brombeeren, Pflaumen und Himbeeren ertönen und werden noch von Kräuternoten und Nuancen von Vanille überlagert.
Weiter geht auf dem Weingut die Reise mit dem „Trama“ genannten Roten, einem 2020er Colline Novaresi Nebbiolo DOC mit 13,5 Prozent Volumenalkohol. Geerntet wurde bei den ersten Nebeln der Saison. Das ist gut so. Er reifte eine gewisse Zeit im Holzfaß. Und das ist auch gut so. Eine leuchtend rote Farbe, ein frischer Duft nach Beeren, ein Geschmack von Früchten mit Tiefgang wie Pflaume, ein Hauch von Gewürzen und die delikate Note des Ausbaus im Barrique. Klasse und klassisch! Zu diesem kräftigen Nebbiolo paßt köstlicher Käse mit selbstgemachter Marmelade oder hiesigem Honig. Wie wäre es mit Trüffelhonig?! Den muß man kosten wie diesen „Trama“. Nach ein paar Gläsern bin ich so was von Dame, König, Schach und Matt, daß ein Nickerchen im ruhigen und schattigen Garten oder auf der tollen Dachterrassee der Società Agricola I Dof Mati in Fara Novarese angesagt ist, bevor es weitergeht mit „Il Matto“ (2018).
Società Agricola I Dof Mati S.S.
Adresse: Via C. Battisti, 21, 28073 Fara Novarese NO, Italien
Kontakt: Telefon: +393920722767, E-Brief: idofmati.vini@gmail.com
Weltnetz: https://www.facebook.com/iDofMati
Anmerkung:
Die Recherche wurde von Visit Piemonte unterstützt.