Wissenswertes über (elf) Pflanzen – Zum Sachbuch „Ohne Mücken keine Schokolade“ von Sarah M. Schmidt

"Ohne Mücken keine Schokolade" von Sarah M. Schmidt . © Leykam Buchverlagsgesellschaft m.b.H. & Co KG

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Wissenswertes beziehungsweise „Verblüffendes über 11 Pflanzen, die uns täglich schmecken“ bietet Sarah M. Schmidt in ihrem 208 Seiten umfassendes Sachbuch „Ohne Mücken keine Schokolade“, das Mitte September 2024 bei der Leykam Buchverlagsgesellschaft m.b.H. & Co KG mit Sitz in Graz, Republik Österreich, erschien. Die 1982 in Marburg geborene Autorin, die in Biologie promovierte und laut Verlag „seit 2020 als Beraterin für Ernährungssicherung und Agrarfroschung bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit … in Bonn“ für Lohn arbeitet, stellt Äpfel als „Klone aus Kasachstan“, Bananen als „jungfräuliche Marketingwunder“, Kaffee als „das schwarze Gold“, Kartoffeln als „Knollen mit innerer Stärke“, Reis als „Asiens täglich Brot“, Weizen als „Getreide der Sonne“ und so weiter mit Kakao, Mais, Zitrusfrüchte sowie Zuckerrohr und Zuckerrübe vor. Wenn das nicht ein Dutzend sind, dann fresse ich Runkelrüben.

Daß Zuckerkristalle in Runkelrüben zu finden seien, das teilte, wie Schmidt schreibt, der deutsche Apotheker und Chemiker Andreas Sigismund Marggraf „am 3. März 1745 bei der Hauptsitzung der Akademie der Wissenschaften“, mit… „Erst 1786 nahm sein Schüler Franz Carl Achard den Rüben-Faden wieder auf. Er sammelte 26 Sorten und begann auf einem Gutshof bei Berlin, Rüben mit möglichst hohem Zuckergehalt zu züchten. 13 Jahre später enthielten seine gezüchteten Rüben sechs bis neun Prozent Zucker. Achard hatte eine neue Art geschaffen: eine Rübe, die ebenso viel Zucker enthielt wie Zuckerrohr. Diese ‚weiße schlesische Rübe‘ ist die Vorfahrin aller heutigen Zuckerrüben“, weiß Schmidt flott zu formulieren und eine von vielen Fragen zu beantworten. „Warum enthalten Rüben überhaupt Zucker?“

Und warum gibt es keine Schokolade ohne Mücken? Daß Schmidt’s Sachbuch mit einer Frage beginnt („Warum essen wir, was wir essen?“) und mit einer Frage endet („Wie geht es jetzt weiter“), das paßt zu einer guten Fragekultur im Allgemeinen und einer schönen Erziehung mit „Wieso? Weshalb? Warum?“-Fragen. Weit ist der Weg nicht mehr zu der Erkenntnis, die Karl Marx einst wie folgt formulierte: „Die wahre Kritik analysiert … nicht die Antworten, sondern die Fragen.“

Wohlsein mit Rübengeist, auch Runkelrüben-Schnaps genannt!

Bibliographische Angaben:

Sarah M. Schmidt, Ohne Mücken keine Schokolade, Verblüffendes über 11 Pflanzen, die uns täglich schmecken, 208 Seiten, Sprache: Deutsch, mit Illustrationen von Karo OH, Bindung: fester Einband mit Lesebändchen und Veredelung, Format: 13 x 20,5 cm, Verlag: Leykam Buchverlagsgesellschaft m.b.H. & Co KG, Graz, 1. Auflage 16.9.2024, ISBN: 978-3-7011-8334-0, Preise: 25,50 EUR (Österreich), 25 EUR (Deutschland), 35,70 SFr

Anmerkung:

Siehe die Beiträge

im Magazin GASTROSOFIE.

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