Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Nun, Inama ist Kennern und Kritikern im Weinberg des Herrn ein Begriff, denn auf dem seit Generationen bewirtschaftete Weingut wird streng nach biologische Richtlinien gearbeitet. Heraus kommen klassische und erstklassige sowie einzigartige Weine.
Nun wurde die Redaktion des Magazins GASTROSOFIE mit einer Flasche I Palchi Foscarino Grande Cuvée, Soave Classico D.O.C bemustert. Nun, der Weißwein aus den Garganega genannten Trauben, die vor allem im Veneto genannten Venetien verbreitet wurden, aber auch in der Lombardei und in Umbrien, stammt wohl aus der Gegend östlich von Verona. Garganega darf als autochthone Rebsorte bezeichnet werden, die eine Tradition mindestens seit dem 13. Jahrhundert hat, denn bis dahin reichen Aufzeichnungen mit Erwähnungen dieser edlen Weinrebe, die sowohl als Weißweintraube als auch als Tafeltraube Verwendung findet. Zudem gilt die Garganega als Leitsorte.
Deren gelb-grüne Beeren dieser spätreifen Sorte munden auch mir und machen sich bei Winzern bezahlt, denn sie sind sehr ertragreich. Wohl wahr, daß „die ausgesprochen klare Frucht … die typischen Eigenschaften des Soave Classico zum Ausdruck“ bringt, wie es auf der Heimatseite inama.wine im Weltnetz heißt und weiter wird mitgeteilt, daß sie „eine edle, frische Frucht“ sei, „die schon im Duft eine seltene Komplexität der Aromen offenbart“. Weiter im Text: „Am Gaumen eine Abfolge frischer und würziger Eindrücke, darunter Aromen weißer Blüten, Noten von Zedrat-Zitrone und Anklänge an Feuerstein.“
Daß die Aufschrift „I. Palchi“ auf dem Etikett „eine Anzahl von weiten Terrassen mit Reihen alter in Pergeln erzogener Garganega-Rebstöcke auf dem Monte Foscarino“ bezeichne, das wird auch verraten, allerdings nicht, daß dort noch vor Jahren Giftneben um den Berg zog. Noch heute gehen viel zu viele Winzer und Lohnarbeiter der Weingüter dieser Welt auf Spritztour. Ausnahmen bestätigen die Regel und die lautet: Chemie, Pestizide und also Herbizide und Fungizide auf dem Acker und also auch im Weinberg.
Keine Frage: Mitten in der berühmten Weingegend Soave auf dem Monte Foscarino wird unter der Marke Inama seit über 50 Jahren gebietsorientierte Weine produziert. Die Böden sind also vulkanisch, das Terroir ist reich an Mineralien – und Giften. Auf und rund um den Monte Foscarin mit seiner Basaltlave wird Weinanbau betrieben, so weit das Auge blickt. Richtig, Monokultur. Und da, wo nicht, da stehen Bäume oder Häuser in dieser augenscheinlich grünen Kulturlandschaft, in der auch Agriturismo und B&B geboten wird.
Wo wir beim Etikett sind, das unaufdringlich und ansprechend ist und „eine wissenschaftliche Studie der Mondfinsternis“ darstelle, dort steht mit 2019 nicht nur der Jahrgang oder mit 13 Volumenprozent der Alkoholgehalt. Schon damit wird für Geschmack gesorgt, denn Alkohol ist ein grundlegender Geschmacksträger, wobei die Chaptalisierung und also Anreicherung des Mostes mit Zucker bei Qualitätsweinen Mumpitz ist. Alkoholbomber müssen nicht sein.
Vom Weingut Inama wird zum „I Palchi Foscarino Grande Cuvée“ mitgeteilt, daß „der Falsche Mehltau bemerkbar und veranlasste uns zu unmittelbaren und zielgerichteten Schutzmaßnahmen“ geführt hätten. Der Sommer war gut und „die Garganega-Trauben der Palchi wurden zwischen dem 25. September und dem 27. Oktober 2019 manuell in Kisten à 15 kg gelesen“
In der Kellerei durfte sich „die einheimische Mikroflora … entfalten und den Most beeinflussen“. „Die acht Stunden Hülsenmaischung der Beeren“ habe …“ diesen Prozess“ optimiert. Weiter zum Ausbau heißt es: „Wir selektieren nur den Vorlaufmost, der nach 24 Stunden des statischen Dekantierens zu 60% in Barriques mit Erst- und Zweitbelegung und zu 40% in große Fässer umgefüllt wird, wo er die alkoholische Gärung mithilfe von neutralen selektierten Hefen vollzieht, die keinen Einfluss auf das organoleptische Profil des Weines nehmen. Der anschließende Ausbau dauert 6 Monate mit regelmäßigem Bâtonnage und danach gelangt der Wein ins Edelstahl. Im November wird der Soave Classico ‚I Palchi – Foscarino Grande Cuvée‘ abgefüllt und verfeinert noch einige Monate auf der Flasche, bevor er auf den Markt kommt.“
Jetzt steht er vor mir auf dem Tisch. Toll!