Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Vor Beginn der Fastenzeit wird in vielen Orten der Reiseregion Fläming traditionell Fastnacht gefeiert, oft das größte Volksfest im ganzen Jahr. Hierfür wird ein „Platzmeister“ gekürt, es wird getanzt, gezampert und getrunken und Klemmkuchen zubereitet. Den traditionellen Klemmkuchen, auch „Iserkuken“, „Eiserwaffel“ oder „Eiserkuchen“ genannt, gibt es zudem in den Cafés und Restaurants rund um Jüterbog, Dahme/Mark und Wittenberg.
Einmal gebacken, muss es schnell gehen
Das süße Waffelgebäck wird traditionell in historischen Schmiedeeisen über offenem Feuer gebacken. Sobald die Waffel den perfekten Bräunungsgrad erreicht hat, wird sie aus der viereckigen Form genommen und umgehend zu einer Rolle oder spitzen Eiswaffel geformt. Denn wenn der Klemmkuchen abkühlt, wird er hart und lässt sich nicht mehr verformen. Gefüllt wird das Knuspergebäck mit Schlagsahne, am besten erst kurz vorm Verzehr, damit die Waffel nicht aufweicht.
Klemmeisen – Einzigartig wie ein Fingerabdruck
Auch die historischen Klemmeisen sind ein Hingucker. Sie wurden von den Schmieden in den jeweiligen Regionen individuell gefertigt – jedes Eisen trug dabei oft ein einzigartiges Muster sowie die Jahreszahl der Herstellung. Diese Eisen gehören zu den Zangenbackeisen und können ein Gewicht von bis zu 6 Kilogramm sowie eine Länge von 80 Zentimetern umfassen. Da muss der Umgang schon geübt sein. Heute findet man die historischen Klemmeisen noch in so manchen Backstuben sowie in Museen der Reiseregion Fläming, unter anderem im Bauernmuseum Blankensee und im Heimatmuseum Dahme/Mark.
Klemmkuchen und Flämingplatt am Wochenende
Am kommenden Samstag, 1. Februar, stehen Klemmkuchen und Flämingplatt im Kulturquartier Mönchenkloster im Mittelpunkt. Brita Hannemann informiert in einem Kulturvortrag ab 14 Uhr über die Verbindung von Fastnachten und Klemmkuchen im Niederen Fläming. Im Anschluss findet ab 15 Uhr ein Klemmkuchen Backwettbewerb statt, organisiert vom Heimatverein Jüterboger Land. Begleitet wird die Veranstaltung von Musik und Lesungen auf Flämingplatt, der traditionellen Mundart, mit Roland Heber. Selbstverständlich werden die leckeren Klemmkuchen dann auch direkt vor Ort verkostet.
Klemmkuchen selbst backen – Ein Rezept
Dieses traditionelle Rezept stammt aus dem Fläming Kochbuch von R. und J. Anders, Christian Henkert und Ronald Kneist. Um den Klemmkuchen zu backen, braucht es neben den unten genannten Zutaten einen speziellen Waffelautomaten für dünne Hörnchenwaffeln. Im Gegensatz zu den üblichen Waffeleisen haben diese keine tiefen Rillen. sondern nur ein sehr flaches Waffelmuster.
Zutaten
- 250 g Butter
- 300 g Zucker
- 500 g Mehl Typ 405
- 1 l Milch
- 2 Eier
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- Schlagsahne zum Servieren
Zubereitung
Alle Zutaten sollten Zimmertemperatur haben. Die Butter mit dem Zucker schaumig rühren. Gerade bei kühlen Raumtemperaturen kann das etwas schwierig sein. Wenn es gar nicht klappen will, die Rührschüssel in ein Wasserbad stellen und einfach weiterschlagen, bis die Butter schön hell und cremig ist. Nun die restlichen Zutaten hinzufügen und zu einem glatten Teig verarbeiten. Den fertigen Teig etwa 1 Stunde an einem kühlen Ort ruhen lassen.
Nun nicht zu viel Teig auf das Waffeleisen geben, schnell schließen und goldbraun ausbacken. Im noch heißen Zustand die Waffel mit Hilfe eines Kochlöffels oder einer Gabel zu Rollen oder Hörnchen formen und gut auskühlen lassen.
Die Waffeln werden traditionell mit frisch geschlagener Sahne serviert. Auch gut dazu passen Fruchtsoßen, Pflaumenmus oder Schokoladensoße.
Luftdicht verschlossen halten sich die Klemmkuchen einige Wochen – vorausgesetzt es bleibt etwas übrig von dem leckeren Fläminger Traditionsgebäck.
Tipp: Die Zutaten von oben ergeben ca. 80 Waffeln. Wem das zu viel ist, der kann bis auf den Vanillezucker die Zutaten einfach halbieren.
Anmerkung:
Vorstehendes Rezept wurde per Pressemitteilung der Tourismusverband Fläming e.V. übermittelt.
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